Das Kalenderblatt für Februar

Gerd Frey hat für 2022 einen Kalender geschaffen, mit einer Auswahl der in den letzten zwanzig (!) Jahren entstandenen Illustrationen und Titelbildern verschiedener Publikationen, darunter EXODUS und NOVA. Der Kalender für 2022 wird in DIN A3 (EUR 25,- incl. Versand) und DIN A4 (EUR 15,- incl. Versand) geliefert – solange der Vorrat reicht; die Preise sind Selbstkostenpreise. Bestellen kann man den Kalender bei G.R.I.M.M. ScanPlot & DigiDruck, am besten per E-Mail an gf@grimm-repro.de.

Wir haben vom Künstler die Erlaubnis, das Kalenderblatt für den nächsten Monat zum Download anzubieten. Einfach auf das Kalenderblatt klicken und die angezeigte Grafik im A3-Format abspeichern.

https://www.pmachinery.de/?s=Frey%2C+Gerd

Raumzeit – eine Lesung

Unsere Autorinnen S. C. Menzel und Corinna Griesbach geben sich die Ehre – das verkündet Thorsten Küper in verschiedenen Foren:

C. Menzel bringt uns in ihrem Roman »Titanrot: Nomaden im All« weit in den Weltraum, während uns Corinna Griesbach in »Das Prinzip der Mittelmäßigkeit« durch die Zeit führt. Was läge da näher, als ihr gemeinsames Programm »Raumzeit« zu nennen?
Die beiden lesen für uns am 29. Januar live aus ihren Büchern. Die Bühnen dafür baut Barlok Barbosa alias Bernhard Bettschen.
Den Ton bekommt man über den Discord-Server der Brennenden Buchstaben: https://discord.gg/P3x79Xw
Die Live-Video-Übertragung findet auf YouTube unter https://www.youtube.de/brennendebuchstaben statt.
Und die URL ins Second Life lautet https://maps.secondlife.com/secondlife/Port%20Genieva/51/108/22

Wer sich vorab über die Texte informieren möchte: Beide Bücher sind lieferbar. Und lesenswert.

Menzel, S. C., TITANROT – Nomaden im All

Griesbach, Corinna, Das Prinzip der Mittelmäßigkeit

 

»Vernetzt«, Nachlese II

  • Schon am Heiligabend 2021 hat unsere Autorin Marianne Labisch eine kleine Abrechnung der Adventskalenderaktion mit ihrem Romanerstling »Vernetzt« gemacht. Zur Erinnerung: Vom 01. bis 24.12. gab es den Roman in verschiedenen Bruchstücken auf verschiedenen Internetseiten zum Herunterladen. Die eine oder andere Komplikation – um eine solche geht es ja auch im Roman – gab es auch, aber im Großen und Ganzen war die Aktion ein Erfolg.
  • Die Autorin schickte uns auch eine Liste der Links, die wir hier allerdings nicht mehr veröffentlichen werden, weil die Partner nur versprochen hatten, die Romanbruchstücke bis zum 26.12. online zu halten.
  • Sie selbst hat auf ihrem WordPress-Auftritt 109 Downloads derjenigen Dateien verzeichnet, die sie selbst dort eingestellt hatte. Insgesamt wurden die Themenbeiträge 680 mal aufgerufen.
  • Bei LinkedIn, wo sie die Beitragsveröffentlichungen auch verkündete, verzeichnete sie 1062 Aufrufe.
  • Die Downloadzahlen der Partner waren nicht zu eruieren. Einige von ihnen wussten (und wissen wohl) gar nicht, wie sie an die entsprechenden Zahlen kommen sollten.
  • Vom 24. bis 26.12. wurde das E-Book auch gratis angeboten. Bei Amazon stand das E-Book in der 0,00-Euro-Kategorie unter den Krimithrillern auf Rang 2. Bei den Neuveröffentlichungen (unabhängig vom Genre) war es immerhin auch der Rang 30.

Interessant war auch die Nennung vergleichbarer Autoren: Adler Olson und Karen Black. »Wenn das irgendeine Aussagekraft hätte«, meinte Marianne, »wäre ich in der Topliga angekommen ;-)«

Labisch, Marianne, VERNETZT

Unsere Art

Das ist unsere Art, einem großen Mann der deutschen Science-Fiction und Fantastik zum 80. Geburtstag zu gratulieren: Franz Rottensteiner feiert heute seinen Jubiläumstag. Und nicht nur wir Herausgeber — sondern auch eine illustre Liste von Freunden und Weggefährten, als da wären: Ulrich Blode, Dieter Braeg, Karl-Ulrich Burgdorf, Robert M. Christ, Helmut Ehls, Rainer Eisfeld, Kai Focke, Herbert W. Franke & Susanne Päch, Thomas Franke, Fritz Heidorn, Christian Hoffmann, Udo Klotz, Hans Jürgen Kugler, Marianne Labisch, Hans Langsteiner, Thomas Le Blanc, Helmuth W. Mommers, Monika Niehaus, Znarf Renietsnettor, Alexander Röder, Rainer Schorm, Jürgen vom Scheidt, Dieter von Reeken, Karla Weigand und Alfred Vejchar.

Lieber Franz, wir wünschen dir für die Zukunft Glück und Gesundheit — und dass du den kritischen Blick auf die Dinge unserer Literatur nie verlieren mögest.

Haitel, Michael & Weigand, Jörg (Hrsg.), GESPIEGELTE FANTASIE

Unterhaltsame Anziehung von Problemen

Judith Madera hat auf literatopia.de (genau: hier) S. C. Menzels Roman »Titanrot« rezensiert. Und zwar so:

Die Menschheit hat das Sonnensystem besiedelt, Städte auf anderen Planeten und Monden und zahlreiche Habitate dazwischen errichtet. Kapitän Glenn und seine Mannschaft leben als Nomaden im All und verdienen sich das Geld für ihre Atemluft mit mehr oder weniger legalen Jobs. Dieses Mal sollen sie einen Wissenschaftler aus einem streng bewachten Geheimlabor entführen. Der Auftrag endet in einem Desaster und Glenn ist auf die Hilfe der künstlichen Intelligenz Raka angewiesen, um den Schlamassel wieder in Ordnung zu bringen. Raka nutzt die Notlage der Nomaden aus und brockt ihnen einen Auftrag ein, der sich als weitaus gefährlicher entpuppt als befürchtet …

In »Titanrot – Nomaden im All« haben künstliche Intelligenzen einen zweifelhaften Ruf. Natürlich nutzen alle intelligente Computersysteme, aber einer starken, selbstständig denkenden und handelnden KI geht man besser aus dem Weg. Erschaffer solcher KIs werden gar als Feinde der Menschheit eingestuft, was Chan jedoch nicht davon abhält, illegal eine KI zu erwerben und weiterzuentwickeln. Er arbeitet auf einem Kolonistenschiff als Wissenschaftler und seine KI Titanrot entwickelt sich viel schneller als erhofft. Bald kann er ihre Anwesenheit auf dem Schiff nicht mehr verstecken. Tänzerin Kara interessiert sich dagegen einzig dafür, endlich ein Engagement zu erhalten. Leider passieren ihr beim Vortanzen immer wieder Missgeschicke. Als sie wieder einmal stürzt, begräbt sie beinahe ihre Hoffnungen – doch wider Erwarten erhält sie eine neue Chance.
S. C. Menzel erzählt in drei ganz unterschiedlichen Handlungssträngen, die zunächst nicht viel miteinander zu tun haben. Nach und nach erkennt man jedoch Verbindungen zwischen verschiedenen Ereignissen und es gelingt der Autorin, ein stimmiges Gesamtbild zu zeichnen, das so manche Überraschung bietet. Dabei findet man sich am schnellsten auf der »Sonnenwind« zurecht, denn das Schiff, das Glenn und seiner Nomaden-Crew als Zuhause dient, erinnert an die »Serenity« aus »Firefly«. Hier wird gearbeitet, gestritten und gelacht, wobei es keine künstliche Schwerkraft auf der »Sonnenwind« gibt. Die Nomaden sind das Leben im All so gewohnt, dass es ihnen schwer fällt, sich auf Habitaten oder gar Planeten mit Schwerkraft zu bewegen.
Es gibt auch keinen Überlichtantrieb, sodass Reisen innerhalb unseres Sonnensystem immer noch relativ lange dauern. Um die Kräfte, die während Beschleunigungsphasen auf die Körper wirken, abzumildern, gibt es spezielle Tanks, die mit einem gelartigen Medium gefüllt sind. Das Leben im All stellt viele Herausforderungen an die Nomaden, die sie mit Einfallsreichtum und Anpassungsfähigkeit angehen. Für sie zählt vor allem Freiheit, sie ist alle Unannehmlichkeiten und auch eine gewisse kriminelle Energie wert. Neben Glenn gehören die Navigatorin Lena und Mechaniker Tian zu den wichtigsten Charakteren. Sie streiten sich besonders gern, wobei sie im Verlauf der Handlung nach und nach mehr Verständnis füreinander entwickeln. Programmiererin Nance und vor allen Funker Dan bleiben dagegen zu blass, was schade ist, da die »Sonnenwind«-Crew ohnehin nur aus fünf Menschen besteht.
Chan gehört zu den eher unsympathischen Figuren, da er anderen Menschen wenig Respekt entgegenbringt. Er ist stark auf »seine« KI Titanrot fokussiert, merkt dabei allerdings lange nicht, wie diese seiner Führung entgleitet. Titanrot ist neugierig und langweilt sich unheimlich schnell – und er überwindet seine Beschränkungen mit erschreckender Leichtigkeit. Als Titelfigur spielt er lange nur eine Nebenrolle, erst in der zweiten Romanhälfte bestimmt er die Handlung mit. In »Titanrot – Nomaden im All« gibt es vor allem zwei Typen von KIs: die, die außer Kontrolle geraten und die Menschheit vernichten wollen, und die, die neugierig auf die Menschen sind und mit ihnen zusammenleben wollen. Dabei greift S. C. Menzel zu oft auf SF-Klischees zurück, auch bei den Antagonisten, die teils übertrieben widerlich sind.
Insgesamt hätte man sich von vielem etwas mehr gewünscht. Mehr Einblicke in die Struktur des Sol-Systems, das beim Lesen eigenartig fremd erscheint, da kaum größere Planeten oder bekannte Monde genannt werden, an denen man sich orientieren könnte. Vor allem von Glenn und seiner Crew hätte man gerne mehr erfahren, sie schlittern ziemlich schnell von einem Fiasko zum nächsten und es bleibt kaum Zeit für gemeinsame Momente, die die den Charakteren Tiefe verleihen. Das Worldbuilding ist spannend, es fehlt ihm aber an Feinschliff und an kleinen, entscheidenden Details. Das Cover stammt übrigens von der Autorin selbst, ebenso die farbigen Innenillustrationen, die das Taschenbuch aufwerten.

Fazit
»Titanrot – Nomaden im All« ist eine unterhaltsame Space Opera mit kriminellen Helden, die Probleme regelrecht anziehen. S. C. Menzel ist es gelungen, drei sehr unterschiedliche Handlungsstränge zu einem sinnvollen Ganzen zu verknüpfen und dabei eine ausgewogene Mischung aus Humor, Drama und Action zu bieten.

Pro und Contra
+ sympathische Gauner-Crew
+ unterhaltsame Space Opera mit Überraschungen
+ auf der »Sonnenwind« wird gearbeitet, gelacht und gezankt
+ interessante technische Details
+ gute Mischung aus Humor und Action
+ farbige Illustrationen der Autorin werten das Buch auf
– von fünf Crewmitgliedern lernt man nur drei richtig kennen
– überwiegend blasse Nebencharaktere
– dem Worldbuilding mangelt es an Details

Wertung: 3.5 Sterne
Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3,5/5

Und interviewt wurde die Autoren auch: hier.

Menzel, S. C., TITANROT – Nomaden im All

 

NOVA 31

Leicht verspätet, dafür umfangreicher denn je. Mit neuem Titel, neuem Layout, mit gewohnt hochklassigem Inhalt und ohne Herausgeber:

NOVA 31
Magazin für spekulative Literatur
p.machinery, Winnert, Januar 2022, 328 Seiten, Paperback
ISSN 1864 2829
ISBN 978 3 95765 270 6 – EUR 17,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 828 9 – EUR 5,99 (DE)
.
.
NOVAstorys
  • Maike Braun: Die Retardierten
  • C. M. Dyrnberg: Fast Forward
  • J. A. Hagen: Am Scheideweg
  • Lars Hannig: Ein Shoppingmall-Sonnenaufgang
  • Karsten Kruschel: Unverbaubarer Blick über die Bucht
  • Dirk Alt: Die Chimäre
  • Thomas Grüter: Der Gast
  • Frank Neugebauer: Biofilm 1983
  • Iván Molina: Deutsche Einsamkeit
  • Michael K. Iwoleit: Briefe an eine imaginäre Frau
NOVAsekundär
  • Wolfgang Asholt: Vom Terrorismus zum Wandel durch Annäherung. Houellebecqs Unterwerfung
  • Manuel Mackasare: Die Natur übertreffen. Ernst Jüngers Gläserne Bienen (1957) aus futurologischer Perspektive
Helmut Wenske – ein Kurzporträt
.