InterNova ist wieder da

InterNova online #1 steht unter dem Motto »Contemporary Issues« und enthält die folgenden Storys:

  • Brandon Crilly (Kanada) »Remembrance«
  • Adriana Alarco de Zadra (Peru)  »The Jellyfish«
  • Louis Evans (USA) »Babies Come from Earth«
  • Bruce Golden (USA) »The Withering«
  • Guy Hasson (Israel) »The Assassination«
  • Helmuth W. Mommers (Österreich) »Download«
  • Frank Roger (Belgien) »The Colony«
  • Ana Cristina Rossi (Costa Rica) »Abel«
  • C.M. Teodorescu (Rumänien) »The Death of Mr. Teodorescu«

InterNova online wird im Zwei- bis Dreimonatsrhythmus erscheinen und bringt abwechselnd international gemischte Ausgaben, die unter einem lockeren Motto stehen, und Themenausgaben zur Science-Fiction einzelner Länder und Regionen.

InterNova online wird es auch jeweils zum Download im PDF-Format und in verschiedenen E-Book-Formaten (epub, mobi, azw3) geben.

Traurige Gedanken

Thomas Franke, verfasst am Sonntag, 17.07.2022:

Gestern! Gestern endete das Leben meines Freundes Herbert W. Franke. Gut: er ist 95 Jahre geworden, allerdings ist ein solches hohes Alter für uns Hinterbliebene kein Grund dafür, seinen Tod weniger schmerzhaft zu empfinden.

Diese Freundschaft mit Herbert war eine besondere, eigenartig intensive, eine kreative. 1976 lernten wir einander persönlich während eines europäischen Science-Fiction-Cons im polnischen Poznań kennen. Noch in der DDR Malerei und Grafik studierend, allerdings schon im Osten wie im Westen Deutschlands als Grafiker phantastischer und surrealer Sujets bekannt, erhielt ich den Auftrag vom Verlag Neues Leben, seinen Roman »Ypsilon minus« zu illustrieren, weil die Verlagsleute wußten, daß ich im Gegensatz zu vielen Künschtelerkollegen und –kolleginnen den Mut aufbrachte, die Dystopie eines Schriftstellers aus dem Westen zu illustrieren. Gut: Ich schoß damals über die intellektuell gesetzten Grenzen hinaus, was mein Leben in diesem Land kompliziert werden ließ.

In Herberts Haus durfte ich mit meiner damaligen Frau die ersten Tage nach meinem 1984 erfolgten Hinauswurf aus der DDR unterkriechen, er hatte die DM für mich gesammelt, die ich dem Außenhandelsministerium der DDR hinterzogen hatte, als mein Hinauswurf absehbar wurde, und er lenkte unsere ersten Schritte im Güldenen Westen durch München. Die Erfahrungen, die ich dort während der ersten drei Tage machte, prägten mein darauffolgendes Leben.

Seit Ende 2014 gestalte ich die Bände seiner bei p.machinery erscheinenden SF-Werkausgabe. Bisher schuf ich die Buchgestaltungen und alles buchgestalterische Beiwerk für seine Augen und meine Bildtitel späßelten immer auch mit seinem Intellekt. Jetzt muß ich mir einen neuen so wachen, gebildeten Geist wie es der seine war und neue Augen suchen, für die ich jene Werke schaffe, denn bei dieser Arbeit schaute er mir als unsichtbarer Freund, imaginär anwesend, bisher immer über die Schulter.

Diese Suche wird sich schwierig gestalten.

Ich weine.

Zweimal gut

Und eine Autorin, mit der wir eine Storysammlung gemacht haben, ist auch immer für ein zweites Buch gut. »Die Weissagung des Drachen« ist eine Novelle, die eigentlich für die Sammlung »Wenn Drachen Sachen machen« geplant war, sich vom Umfang her jedoch eben als Auskopplung in ein eigenständiges Büchlein eignete. Voilà! Und diesmal handelt es sich um ein echtes Märchen, wenn auch mit zeitgemäßer Sprache und ganz ohne Klischees typischer Fantasygeschichten.

Schleheck, Regina, DIE WEISSAGUNG DES DRACHEN

Nicht nur Drachen klassisch

Regina Schleheck ist nicht nur auf dem Sektor fantastischer Literatur keine Unbekannte. Die fünffache Mutter mit Hauptberuf und Nebentätigkeiten schreibt auch Krimis und hat auf allen diesen Sektoren schon Preise eingeheimst. Umso größer ist unsere Freude, mit »Wenn Drachen Sachen machen« eine Sammlung bislang verstreut veröffentlichter Geschichten aus ihrer Feder präsentieren zu dürfen. Und nicht nur das: Von den 28 im Buch zu findenden Geschichten sind immerhin vier Storys Erstveröffentlichungen. Und auch wenn der Titel dies suggerieren mag: Es geht nicht nur um Drachen und die Storys sind eher märchenhaft angelegt, denn reine Märchen im klassischen Sinne.

Schleheck, Regina, WENN DRACHEN SACHEN MACHEN

Mal wieder sekundär

Zur Reihe AndroSF gehören grundsätzlich auch einschlägige sekundärliterarische Titel. Bedauerlicherweise ist das Angebot hier nicht sehr breit gefächert, und natürlich gibt es auch hier Spezialisten auf dem Markt. Hier ist vor allem an Dieter von Reeken zu denken, der neben seinem literarischen eben auch einen erkennbaren sekundärliterarischen Schwerpunkt hat. Dennoch ist es uns gelungen — und das war nicht wirklich schwer –, endlich einmal wieder einen sekundärliterarischen Titel vorzulegen: Jörg Weigands Sammlung von bibliografischen Informationen zu Monografien, Erinnerungen, Festschriften etc. von und über Autoren der fantastischen Literatur. Ein kleines Nachschlagewerk … nein, ein Leitfaden — mit Raum für eigene Notizen (der war uns wichtig).

Weigand, Jörg, AUTOREN DER FANTASTISCHEN LITERATUR

Apropos Lesung

Auch Dieter Bohn hat letztens gelesen – das war schon Mitte Juni auf dem ColoniaCon 2022. Gelesen hat er aus seinem »Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel«, schon im Juni 2021 als AndroSF 124 erschienen. Die Tonqualität ist nicht immer optimal, was an den Räumlichkeiten am Veranstaltungsort liegt, aber man kann Dieter gut verstehen. Und wer’s nicht hinbekommt, kann sich ja das Buch zulegen …

Bohn, Dieter, Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel

 

Stunden und Wege: Udo Weinbörner liest

Die Lesung findet am Donnerstag, den 14.07.2022, auf Einladung des Kulturkreises des Generalbundesanwalts beim Bundesministerium der Justiz in Karlsruhe statt. Udo Weinbörner liest aus den Schiller-Romanen »Die Stunde der Räuber« und »Der lange Weg nach Weimar«, und zwar um 19 Uhr im Siegfried-Buback-Saal zu Karlsruhe (Brauerstraße, Südweststadt). Eintritt: 8 EUR Mitglieder des Lions Club, 9 EUR Nichtmitglieder.

Weinbörner, Udo, Bei Sonnenaufgang sind wir zurück