Unnützes Wissen?

Ein Mensch, in der SF gerne als Terraner bezeichnet, baut eine Bruchlandung auf einem Planeten, deren sehr menschenähnliche Lebewesen eine mittelalterliche Kultur aufgebaut haben und pflegen. Alles, was man sich vorstellen kann, ist da: monarchistische Strukturen, Waffen sind Schwerter, Lanzen, Pfeil und Bogen, es gibt kein Schwarzpulver und damit keine Schusswaffen, es gibt vieles nicht, das Adriaan, der Protagonist, kennt – oder auch nicht kennt, jedenfalls nicht als Fachmann, sondern eher als mit einigermaßen guter Allgemeinbildung gesegneter Praktiker.
Zu seinem Glück – wie man’s nimmt – wird er von den Eingeborenen nicht massakriert, sondern integriert und schließlich zum Zef’ihl befördert, eine Art Chefwissenschaftler. Und er steht nun vor der Herausforderung, sein eben nicht ganz vollständiges Wissen zu nutzen, um dem Volksstamm, der ihn aufgenommen hat, behilflich zu sein, denn es gilt, den Angriff eines Reitervolkes zurückzuschlagen. Nicht einfach, wenn man vieles weiß, aber alles nicht so ganz genau, wenn immer wieder Details fehlen. Und natürlich die vorhandenen Strukturen manche Dinge zur Herausforderung machen, die in seiner Zivilisation selbstverständlich waren.
Und dann sind da auch noch seine Terraner, die hinter ihm her sind …

Packend – und oft fragt man sich, wie es einem selbst in so einer Situation ginge. Wüsste ich eine Armbrust zu konstruieren? Welche Ingredenzien brauche ich für Sprengstoff – und wo finde ich sie? Und viele Fragen mehr …

Bohn, Dieter, Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel

Vorposten für Kurzgeschichten

Kurzgeschichten haben auf dem deutschen Buchmarkt einen schweren Stand, nicht nur in der Science-Fiction. Niemand mag sie, niemand liest sie, niemand kauft Kurzgeschichtensammlungen und Anthologien. Für uns ein Grund mehr, dem Markt den publizierenden Stinkefinger zu zeigen und nach dem Motto »Jetzt erst recht« einen Schwerpunkt auf Kurzgeschichten in jeder Form zu legen. Und es finden sich immer wieder gerade hier echte Perlen.

Gerd Frey ist für uns kein Unbekannter gewesen, als er uns seine Storysammlung »OUTPOST« angeboten hat, die mit dem Untertitel »Dunkle Sonne 2« auf die erste Sammlung hinweist, die Anfang der Zweitausender bei Shayol erschienen ist (und im Übrigen auch bei uns in Kürze neu aufgelegt werden wird). Seine Geschichten, die in den Jahren 2009 bis 2015 erstmals in unterschiedlichen Anthologien veröffentlicht wurden, sind kleine Schmuckstückchen, »Träumchen« würde Horst Lichter sie nennen, deren Lektüre im klassischen Sinne als »erbaulich« einzustufen ist. Im Kampf gegen den drohenden Untergang der deutschen SF-Kurzgeschichte ist »OUTPOST« auf jeden Fall ein echter Vorposten.

P.S.: Zwei der Geschichten sind älter, wurden 1990 und 1991 in »Alien Contact« veröffentlicht; sie finden sich noch einmal in dieser Sammlung, weil der 2013 veröffentlichte dritte Teil des »Abfallverkäufer« verdient hat, vollständig gelesen und verstanden zu werden.

Frey, Gerd, OUTPOST, Dunkle Sonne 2

Abverkauf mit Sonderpreis

Jörg Huggers Buch »Tod oder Metall-Leben«, seit 2014 im Programm, ist nun auf Wunsch der Autoren aus dem Programm genommen. Es sind sowieso mehr als 5 Jahre – die normale Vertragslaufzeit – vergangen.
Es sind nun jedoch noch einige Restexemplare vorhanden, die wir zum Abverkaufspreis von EUR 8,90 (incl. MwSt. und Versand) abgeben. Wer noch ein Exemplar für seine Sammlung haben möchte, sende eine Mail an michael@haitel.de.

Hugger, Jörg, Tod oder Metall-Leben

NOVA 30 + Horst Pukallus: Das lange Jahr der kurzen Tage

Konteradmiral-Imam Theophorus Asadullah L’Edefere, Nachfolger des glücklosen Admirals Chrestotes Rustam-Ali de la Forge (der noch heute den Spottnamen »Allahs Amboss« trug, weil die Intersolaren Guerillos des Autonomen Regionalsektors Pherhad und die Fedajin der Souveränen Enklave Al Tais ihn so oft geschlagen hatten), zählte für Götzengläubige zu den bekanntesten Theogonie-Heroen der Retheologisierung, für Liberalisten dagegen zu den berüchtigtsten Okkultkriminellen des Kosmos. Als Günstling des auch als »Lügenpapst« geschmähten »Reformtheologen« Primas-Kalif Kuschajim-Schelumiel II. stieg er schon in jungen Jahren vom schlichten Oblatenpater des Oblatorianer-Ordens zum Liturgikus und während langen Fronens auf zum Rhetor, Doktrinarius, Suggestor, Mystiker, Indoktrinator – extern bezeichnete man die Denkweise dieser Ränge als Stereoptype Normopathie – und zu guter Letzt zum Legaten. Dank der Protektion durch den Geheimdienstleiter des Empireums, des sogenannten Heiligen Schattens, von dem man nur hörte, dass er »Prophet« sein sollte, hatte er, als seinen Vorgänger Admiral de la Forge die Degradierung stürzte, von der Diplomatie nur einen kleinen Schritt zur militärischen Karriere vollziehen müssen. Seither war das Universum merklich gealtert …

NOVA 30 – das Jubiläum

Ein neues Baby ist im Haus

Klaus Hübner liest: Von Menschen, Büchern und Bildern

Das IKGS, das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München lädt herzlich zur Online-Buchvorstellung und -Lesung »Von Menschen, Büchern und Bildern« mit Dr. Klaus Hübner am 1. Juli 2021, 18 Uhr ein.

Der Autor, Germanist und Spiegelungen-Redakteur Dr. Klaus Hübner präsentiert im Rahmen einer Online-Lesung Auszüge seinen kürzlich erschienenen Band »Dermaleinst, anderswo und überhaupt«, dem vierten Teil seiner Tetralogie »Kein Twitter, kein Facebook – von Menschen, Büchern und Bildern«. Die Veranstaltung wird von Christina Meinusch, M. A., der Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, in Kooperation mit dem IKGS durchgeführt.

Der in München lebende Klaus Hübner ist den Leserinnen und Lesern der IKGS-Zeitschrift Spiegelungen seit vielen Jahren als Autor und Redakteur bekannt. Der promovierte Germanist, der lange auch Lehrbeauftragter für Neuere Deutsche Literatur und Deutsch als Fremdsprache an der LMU war und zwischen 2003 und 2017 als Sekretär des Adelbert-von-Chamisso-Literaturpreises gewirkt hat, ist als Kritiker, Moderator und Feuilletonist für zahlreiche Publikationsorgane tätig.

Klaus Hübner präsentiert die Konzeption seiner vierbändigen Textsammlung und liest Auszüge aus deren viertem Band, der zahlreiche Bezüge zu den böhmischen Ländern und zu Südosteuropa aufweist. Es besteht die Gelegenheit, in einer offenen Dialogrunde mit dem Autor ins Gespräch zu kommen.

Die Anmeldung erfolgt über: schmitzer@sudeten.de. Man erhält dann einen Link zugesandt. Die Veranstaltung findet ausschließlich online statt.

Lassen Sie sich überraschen von west-östlichen Begegnungen in Literatur und Kunst.

Ihr Tobias Weger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas
an der Ludwig-Maximilians-Universität München (IKGS)
Halskestraße 15 | 81379 München
ikgs@ikgs.de | www.ikgs.de

Hübner, Klaus, DERMALEINST, ANDERSWO UND ÜBERHAUPT

Einen Flyer zur gesamten Tetralogie kann man hier herunterladen.

Immer wieder auf die Ohren

Dafür sind ja Konserven gut – auch, wenn sie in der angeblich so großartigen Mediathek der ARD nicht alle zu finden sind. Aber wie aus in der Regel gut unterrichteten Kreisen verlautet, wird der Bayerische Rundfunk drei Hörspiele von Herbert W. Franke neu ausstrahlen. Den Anfang soll »Papa Joe & Co.« im November 2021 machen. Anfang 2022 werden dann wohl »Keine Spur von Leben …« (1981) und »Signale aus dem Dunkelfeld« (1979) folgen. Die letztgenannten Titel sind noch unbestätigt, aber die einzigen Produktionen des BR neben »Papa Joe & Co.«, von daher naheliegend. Genaue Sendetermine gibt es wohl noch nicht. So weit also aus der Gerüchteküche … Wir halten euch auf dem Laufenden.

Endlich gelungen: Vom Streunen und Spüren

Nach mehreren seuchenbedingten Verschiebungen ist es dann doch noch gelungen: Unser Werkausgaben-Autor Tiny Stricker hat am 18.06.2021 im Münchner Literaturbüro (MLb) lesen dürfen – vor Publikum. »Der Andrang hätte eine Idee besser sein können«, hat er uns geschrieben, aber angesichts der großen Hitze an dem Abend, des Fußballs und des inzwischen bekannten »Cave-Syndroms« (die Leute sitzen lieber zu Hause und zoomen oder streamen), »war es schon befriedigend«, findet er. Wir haben uns gefreut, dass Tiny Stricker endlich lesen konnte – und endlich wieder vor Publikum.

Wolfram Hirche, Vorstand des MLb, hat einen Bericht veröffentlicht: hier.