Geburtstagsgeschenk

Nachtrag: Aufgrund eines verwertungsrechtlichen Problems wird dieses Buch nicht in den Verkauf gelangen.

Dirk C. Fleck wurde in Hamburg geboren. Genau heute vor 80 Jahren. Das bedeutet, dass er heute seinen achtzigsten Geburtstag feiert — und zu diesem Anlass haben wir eine Sonderausgabe seiner Maeva-Trilogie aufgelegt:

Wir sind uns bewusst, dass das ungewöhnliche Buchformat — 150 x 297 mm, die sogenannte »Weinkarte« (© Dirk C. Fleck) — für Kritik und Ablehnung sorgen wird, jedenfalls bei denjenigen Buchkäufern, die noch nicht Dirk Flecks Buch »GO! Die Ökodiktatur« in der gleichen Aufmachung besitzen. Für solche Eigentümer von Problemregalen, die schon mit simplen Hardcovern Schwierigkeiten haben, gibt es nach wie vor auch die Einzelbände der Trilogie zu erstehen, und zwar am einfachsten und in einem preislich attraktiven Paket im Shop des Equilibrismus e.V.: hier. — Wer hingegen doch dieses Buch bestellen möchte, wird nicht nur in unserem Buchladen, sondern auch bei den üblichen Verdächtigen im Internet und im Buchhandel.

[VDS eV] Nicht mit uns

Das wird es in unserer p.machinery nicht geben. Wer so was braucht, sollte Bücher entsprechend kranker Verlage lesen. Oder überhaupt nicht lesen. Im TV gibt’s ja dann bald Pieporgien …

Zu empfindlich für Literatur

Anstößige Stellen streicht der Sensitivity Reader an.  Das ist eine Person und die ZEIT stellt Marius Schaefers als einen solchen Leser vor (Anmerkung: auf Deutsch Sensibilitätsleser oder Empfindsamkeitsleser). Schaefers prüft neu erscheinende Bücher und Geschichten auf ihre mögliche diskriminierende Wirkung hin, oder ob sich Leser beim Lesen unwohl fühlen könnten. Wichtig sei bei dieser Aufgabe, an die Werke mit Sensibilität heranzugehen: Manche Leser empfinden ihre Ansprüche bereits als zeitgemäß und normativ; sie würden durch Formulierungen nach herkömmlichen Normen verletzt werden. Das seien z. B. Formulierungen wie „man“, denn hier könnte das Wort als „Mann“ missverstanden und allein auf männliche Personen bezogen werden: Der Sensibilitätsleser erkennt „Rassismus, Transfeindlichkeit, Neurodiversität, Hochsensibilität und Queerness. Das heißt: Er schaut auf Diskriminierungen nach Hautfarbe, Geschlecht, psychischer Gesundheit und sexueller Orientierung“, schreibt die Zeit. Er sehe sich als spezialisierter Lektor, der keine ganzen Texte lektoriere, sondern bloß die bestellten Aspekte. Ziel sei es, Verlage vor Shitstorms (Anmerkung: auf Deutsch Stürme aus Scheiße) zu bewahren, also vor dem Furor der Allgemeinheit, der unerwünscht und meist beleidigend ist. Beim Ravensburger Verlag, so Schaefers, wäre eine solche Vorablesung der beiden neuen Winnetou-Bücher sinnvoll gewesen. Aber nicht die Angst vor Shitstorms solle Anlass für das Engagieren eines Sensitivity Reader sein, „sondern der Wunsch, mit Texten nicht zu verletzen.“

Über die entfernteste Gegenposition zum Empfindsamkeitslesen berichtet Irina Rastorgujewa in der NZZ in Form einer Collage über Presseberichte in Russland: „Witali Milonow, Mitglied der Staatsduma, schlägt vor, eine spezielle Organisation zur Erkennung von LGBT-Propaganda einzurichten, damit Videospiele, Bücher, Filme und andere Medienprodukte überprüft werden können.“ (zeit.de  (Bezahlschranke), nzz.ch)

Aus: VDS-Infobrief vom 05.02.2023

[VDS eV] Infobrief vom Sonntag, 12. Februar 2023

Link zum Inhalt

1. Presseschau
• Mehrsprachig aufwachsen
• Gesprächsrunden zur Sprachförderung
• Heulsprache bei Hunden und Wölfen
• Katalanisch auch für Ausländer
• Die Welt der Synästheten
2. Gendersprache
• Vater klagt gegen Gendern an Schulen
• Wende beim WDR
• Gender-Regelung für Berliner Landesmitarbeiter
3. Kultur
• Niedersorbisch retten
• Sprache entkolonialisieren
4. Berichte
• Volksinitiative in Hamburg gestartet
• Walter Krämer im Interview
• Weitere Volksinitiativen geplant
5. Denglisch
• The Ländarzt
• Englisch für das Wirtschaftswachstum
6. Soziale Medien
• Genderpolizei schalalalala
7. Kommentar
• Einmal tief durchatmen
8. Termine

[VDS eV] Infobrief vom Sonntag, 5. Februar 2023

Link zum Inhalt

1. Presseschau
• Vielsprachiges Berlin
• Bildungsministerin fordert Englisch als zweite Amtssprache
• Zu empfindlich für Literatur
• Keine Delilah mehr im Stadion
2. Gendersprache
• Tyrannische Wörter
• CDU unterstützt Hamburger Volksinitiative
• Radeberger Stadtrat gendert nicht
• FDP-Gender-Antrag abgelehnt
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• Verlieren – gewinnen
4. Kultur
• Tradition und Zukunft einer Druckerei
• Verstorbene in Stoffbinden
• Bürosprache
5. Berichte
• Deutsch an der Elfenbeinküste
6. Denglisch
• Empowernd
7. Kommentar
• Eine Frage der Realität
8. Termine

[VDS eV] Infobrief vom Montag, 30. Januar 2023

Link zum Inhalt

1. Presseschau
• Aus für das Argentinische Tageblatt
• Erwachsenenbildung wird immer beliebter
• Deutsch gegen Gesundheitsschäden
2. Gendersprache
• Wirkung des Genderns unklar
• Elegantes Gendern
• Gott verweigert Gendern
• Nun auch Hessen
3. Kultur
• Atlas zur deutschen Alltagssprache
• Hessens vielfältige Dialekte
4. Wirtschaft
• Deutschkenntnis als Hürde
5. Berichte
• Sprachpreis für gutes Deutsch
6. Denglisch
• Cooles Kassel
7. Soziale Medien
• Landratt und Zipfelmensch
8. Kommentar
• Nessie im Winterloch

Humor und Empathie

Antje Weber hat Tiny Strickers »London, Pop und frühe Liebe« für die Süddeutsche Zeitung besprochen. Im Netz hier zu finden.

Ihr Fazit:

Das alles liest sich, auch wenn man nicht in den Sechzigern sozialisiert wurde, sehr unterhaltsam. Was daran liegt, dass Tiny Stricker stilsicher und soghaft schreibt und einiges an Humor und Empathie für die Verhaltensauffälligkeiten pubertierender Jungs mitschwingen lässt. Seine Beschreibungen mancher Klassen-Nerds etwa sind wohl generationsübergreifend treffend; Henry bewundert zum Beispiel einen gewissen »Meyer«, der beim Skilager aus Protest in Cordsamthosen und Desert Boots auf die Skier steigt, Sigmund Freud liest und nur entlegenen Jazz goutiert.

Stricker, Tiny, LONDON, POP UND FRÜHE LIEBE