Aus berufenem Munde

Na, eigentlich von berufener Tastatur. Egal. — Der israelische Schriftsteller und Dramatiker Erez Majerantz hat Willi van Hengels Werk »DIEUDEDET oder Sowas wie eine Schneeflocke« auf Lovelybooks ganz eindeutig empfohlen: »Lesen – unbedingt« hat er geurteilt und fünf Sterne vergeben.

Wer nicht hinklicken will, muss es halt hier lesen:

Dieudedet – vielleicht könnte man diesen geheimnisvollen Begriff übersetzen als Suche eines empfindsamen Mannes. Doch nicht einfach nur nach sich selbst – das wäre zu kurz gegriffen. Nein, Willi van Hengel geht viel raffinierter vor: Seine Hauptfigur Alban fragt danach, warum er sich im Leben so fremd vorkommt – nicht nur nach außen zu anderen Menschen, sondern vor allem nach innen, sich selbst gegenüber.

Durch verdrängte Vorfälle in seiner Kindheit, vor allem seelischer Missbrauch, ist er in einer eigenwilligen Agonie verfangen, aus der er erst durch einen symbolischen Akt der Befreiung (durch seine Tat entledigt er sich seiner bisherigen Opferrolle) herausfindet. Das ist der Beginn der Suche – der Suche nach einer Antwort seines Fremdseins in sich selbst. Sein Leben gewinnt Schwingung für Schwingung an neuen Sichtweisen.

Und diese innere wie auch äußere Bewegung versteht van Hengel mit seiner einzigartigen Sprache wiederzugeben – sie ist zynisch, übermütig, zweideutig, ungerecht, ironisch, witzig, frech, stilvoll, grausam, weich und dämonisch, vor allem aber ist poetisch.

van Hengel, Willi, DIEUDEDET oder Sowas wie eine Schneeflocke

 

Irodis‘ Sternenlinks

Der Autor Gerd Frey hat einige Links zu Besprechungen seines Werkes »Irodis’ Stern« zusammengestellt, als da wären:

Auf Instagram findet sich auch ein Buchtrailer.

Frey, Gerd, IRODIS’ STERN

 

Herbert W. Franke in Kiel

17. Juli 2023
Herbert W. Franke: art meets science
Vorträge, Ausstellung, Multimedia-Aufführung
Computermuseum Kiel

Im Themenabend „Herbert W. Franke: art meets science“ wird anlässlich des einjährigen Todestages am 16. Juli 2022 Frankes gleichermaßen umfang- wie facettenreiches Schaffen im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Kunst in einer Abendveranstaltung vorgestellt. In zwei Kurzvorträgen wird die Bedeutung von Frankes Schaffen eingeordnet: Die Kunsthistorikerin Dr. Heike Piehler präsentiert den bildenden Künstler als Pionier der algorithmischen Kunst. Der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hans Esselborn stellt die Rolle des Schriftstellers Franke als Wegbereiter der deutschsprachigen Nachkriegs-Science-Fiction vor. Weiter zeigt eine Ausstellung Werke von Franke, mit denen der heute weltweit als Pionier der Computerkunst gefeiert wird. Als Höhepunkt des Abends wird das Astropoeticon im Mediendom der Fachhochschule Kiel erstmals in einer 3D-Kuppelprojektion gezeigt.



AndroSF – die SF-Werkausgabe Herbert W. Franke

 

[ErlebnisMalta:] Erleben und genießen – nicht verpassen!

Wir lieben Malta. Die Gelegenheiten, dorthin zu reisen, sind viel zu selten. Tatsächlich liegt die letzte Reise 14 Jahre zurück!
Anke Jablinski, eine Autorin unseres Verlags und derzeit praktisch unsere Reihe »ErlebnisMalta«, ist nicht nur immer wieder — man könnte auch lästern: ständig :) — auf den Inseln, sondern auch daheim in Berlin rührig und aktiv.

Franke covert Franke (Erinnerung)

Thomas Frankes (Buchgestalter) Holzstichcollagen für die Gestaltung der Science-Fiction-Werkausgabe des Herbert W. Franke (Schriftsteller)

Herbert W. Franke (1927–2022) war einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren deutscher Sprache und einer der verkanntesten. Seine Beschäftigung mit Computergrafik und Computerkunst schon in den frühen 70er-Jahren, als an die heutige Verbreitung der kleinen Maschinen noch nicht zu denken war, verhalf ihm sein Sinn für das Unerwartete, Erstaunliche und Wunderbare dazu, die Möglichkeiten technischer Entwicklungen auszuloten und in realutopische Geschichten zu übersetzen.
»Die Räume des Handelns und Erlebens, die mit moderner Technik auf der Basis der Naturwissenschaft erschlossen werden, sind weitaus fantastischer als alle Hexen, Monster und Zauberer aus der Märchen- und Sagenwelt.«
Der Verlag p.machinery gibt seit ein paar Jahren die Gesamtausgabe der Werke Herbert W. Frankes heraus.
Thomas Franke, weder verwandt noch verschwägert, hat die Buchcover entworfen. Mit seinen unverwechselbaren Holzstichen präsentiert er seine Interpretation der Geschichten seines Namensvetters.

Die Ausstellung ist seit 20. April 2023 in unserer Buchhandlung zu sehen. Sie endet am 23. August 2023 mit einer Werkpräsentation Herbert W. Franke.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Das Team der Altstadtbuchhandlung
Hartmut Löschcke

Altstadtbuchhandlung Büchergilde
Inh.: Hartmut Löschcke
Breite Str. 47
53111 Bonn
0228-63 67 50

Durchaus naheliegend

Unser erstes Buch war ein Buch zur japanischen Blumenkunst »Ikebana«, ein Buch, das 1985 erstmals im Ulmer Verlag erschien und 2004 bei uns neu aufgelegt wurde. Das Buch von Ayako Graefe, einer in Deutschland lebenden und als Ikebana-Künstlerin aktiven Japanerin, ist das letzte Buch, das noch bei Books on Demand in Norderstedt läuft – und wir haben keinen Grund, das zu ändern, denn das Buch läuft gut, es ist – so kann man sagen – einer unserer Verkaufsschlager, wenn nicht der Renner schlechthin.
Zwei weitere Ikebana-Bücher – eines davon in englischer Sprache – folgten und erfreuen uns gleichermaßen. Ob dies mit dem neuen Titel von Cornelia Morper auch der Fall sein wird, muss sich zeigen – denn dieses Buch hat nichts mit Ikebana zu tun, sehr wohl aber mit einem japanischen Künstler namens Katsushika Hokusai, der in der westlichen Welt vor allem mit seinem Bild »Die große Welle vor Kanagawa« bekannt wurde und bekannt ist.
Cornelia Morper präsentiert in ihrem Buch nicht nur den japanischen Künstler als solchen – und hier vor allem auch eine spannende Szene zu einem Rollbild, dessen Anerkennung als Hokusais Werk sogar Gerichte beschäftigte –, sondern auch Philipp Franz von Siebold, der nach seinem mehrjährigen Japan-Aufenthalt als Arzt einerseits Hokusais Werke in den Westen mitbrachte, andererseits mit seinem Werk »Nippon« dafür sorgte, dass Japans Geheimnisse im Westen entschleiert wurden, denn Japan war lange, lange Zeit gegenüber der Außenwelt strikt abgeschottet.

Morper, Cornelia, HOKUSAI UND SIEBOLD

Immer der Nase nach

Oder immer den Sternen hinterher. Wolf Wellings »Wanderer« ist eine Roadmovie-Geschichte – so schätzen wir sie ein – mit einem Ziel und doch ohne Ziel, mit einem Sinn und doch sinnlos scheinend. Es geht um ein Leben von Tag zu Tag, so zu leben, als wäre der neue Tag der letzte und als gäbe es keine Zukunft, die sich von der Vergangenheit irgendwie unterscheidet. Und das wäre ein sicherlich langweiliges Buch, gäbe es da nicht Menschen, die sich mit der Eintönigkeit der alltäglichen Wanderung nicht abfinden wollen …

Welling, Wolf, WANDERER

[VDS] Infobrief vom 09.07.2023

Zu den Texten im Infobrief geht es hier.

Das Inhaltsverzeichnis:
1. Presseschau
• Technik ersetzt Fremdsprache
• Englisch in der Grundschule
• Zunahme von Entwicklungsstörungen
• Streit um die Mohrenstraße
• Schweizer Mehrsprachigkeit
• Durch Füllwörter entlarvt
2. Gendersprache
• „Ich war’s nicht!“
• Theater umgeht Genderverbot
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• handwerklich
4. Kultur
• Kulturpreis für Naturwissenschaftlerin
• VHS Traunstein unterstützt Analphabeten
5. Berichte
• Peer Gynt im Kölner Horizont-Theater
6. Denglisch
• Mehr Niederländisch in den Niederlanden
• Nobelpreisträger warnt vor Englisch-Übermacht
7. Kommentar
• Sexistisch oder rassistisch
8. Termine

Immer wieder gerne

Rainer Erler hat für den deutschen Science-Fiction-Film möglicherweise eine ähnliche Bedeutung, wie Herbert W. Franke sie für die deutsche SF-Kurzgeschichte und die deutsche SF insgesamt hat. Wer Erlers Filmwerk nicht kennt, kennt vielleicht seine Bücher – obwohl die umgekehrte Reihenfolge wahrscheinlicher sein dürfte. Mit seinem »Blauen Palais« hat Erler das Subgenre des Science-Thriller begründet, und seine Filme und Bücher gelten heute als »prophetisch«.
Es ist uns eine große Freude, von ihm höchstpersönlich die Erlaubnis erhalten zu haben, seine fantastischen Bücher neu aufzulegen, und wir haben uns für den ersten Band für »Das Blaue Palais« entschieden.

Erler, Rainer, DAS BLAUE PALAIS

Kritik ohne Amazon

Arno von Rosen hat über Frank Gerigks »Gesetztheiten« geschrieben:

»Science-Fiction-Geschichten habe ich schon Tausende gelesen, ob ganze Reihen oder nur Kurzgeschichten, schon in Kindertagen. Die Aussicht auf ferne und vor allem fremde Welten hat mich schon immer fasziniert. Leider schrieb niemand mehr Geschichten wie Asimov, Heinlein oder A. E. van Vogt, doch nun habe ich zu meinem Glück jemanden gefunden, der es wirklich geschafft hat, mich wieder in die alten Zeiten zurück zu versetzen und zwar im modernen Stil, mit all den guten Zutaten, welche einen Träumen lassen von der Zukunft oder einem Angstschauer über den Rücken laufen lassen: Frank. G. Gerigk hat eine großartige Sammlung von Kurzgeschichten auf den Markt gebracht und mich immer mit einem Twist in jeder Geschichte abgeholt. Wäre ich Kritiker würde ich so etwas schreiben wie, »Seine neologistischen Worte mäandern durch die Topografie der Zeit«, aber zum Glück bin ich Leser. Eine feine Recherche zu wirklich jedem Thema, ohne dabei den Lehrer raushängen zu lassen, gefiel mir sehr gut, denn so kommen einem die Stories wirklich lebensnah vor, nur eine handbreit davon entfernt, sich dorthin zu wünschen! »Gesetztheiten« ist ein absolutes MUSS für jeden Sci-Fi Fan.«

Aus unerfindlichen Gründen konnte die Rezi bei Amazon, wo sie veröffentlicht werden sollte, nicht gespeichert werden. Nun gut — Amazon ist doof, wir sind es nicht :)

Gerigk, Frank G., GESETZTHEITEN