NOVA 33

NOVA 33
Magazin für spekulative Literatur
p.machinery, Winnert, September 2023, 216 Seiten, Paperback
ISSN 1864 2829
ISBN 978 3 95765 351 2 – EUR 17,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 751 0 – EUR 5,99 (DE)

Der Inhalt:

NOVA Storys
Thomas Grüter: Freie Wildbahn
J. A. Hagen: Yuggoth
Anke Hüper: Außerirdische Daten
Karsten Kruschel: Kurz nach dem Einmarsch der Befreiungsarmee
Dieter Rieken: Jonas und der Held Terranovas
Glen Sedi: Kobo, das Wunschkind
Lukas Schneider: Alina
Rafael Torra: Die Spinne
Erik Wunderlich: Unearthing
Álex Souza: Unsichtbare Körper

NOVA Sekundär
Tanine Allison: Woran man einen Kriegsfilm erkennt. Der zeitgenössische Science-Fiction-Blockbuster als militärischer Rekrutierungsfilm

Mit einem Titelbild von Oliver Engelhard und Illustrationen von Uli Bendick, Klaus Brandt, Mario Franke, Gerd Frey, Frank G. Gerigk, Christian Günther, Detlef Klewer, Dieter Rieken und MIchael Wittmann.

Erik Wunderlichs Kurzgeschichte »Unearthing« gab es auch mal als Hörspiel zu hören:; inzwischen wurde die Seite auf der SWR-Website gelöscht.

Harbach und der österreichische Blickwinkel

Thomas Harbach, Rezensent für Robots & Dragons, gönnt uns eine Besprechung unseres Werkes zum Austrofandom:
http://www.robots-and-dragons.de/buchecke/27765-von-andromeda-bis-utopia

Sein Fazit:

„Von Andromeda bis Utopia“ reiht sich in die kleine Phalanx von wichtigen Veröffentlichungen zur Geschichte des SF- Fandoms ein. Jörg Weigand, Rainer Eisfeld, Heinz Galle und die Truppe um Alfred Vejchar haben den Staffelstab übernommen, den – immer noch unvergessen – viele Jahre Waldemar Kumming mit seinem MRU immer auf Augenhöhe der Zeit in die Höhe gehalten hat. Ihre Bücher verbinden die literarische Zukunft mit der realen Vergangenheit, lassen die älteren Fans in Erinnerungen schwelgen und öffnen den Jungspunden die Augen für die Zeit vor dem Internet, als es auch möglich gewesen ist, miteinander zu kommunizieren und sich zu Treffen.

Vejchar, Alfred (Hrsg.), VON ANDROMEDA BIS UTOPIA

Harbach und die Parzelle

Thomas Harbach hat sich auf Robots & Dragons Werner Zilligs „Parzelle“ vorgenommen:
http://www.robots-and-dragons.de/buchecke/27761-parzelle

Sein Fazit:

“Die Parzelle” ist auch heute noch ein ungewöhnlicher, lesenswerter und angesichts der verschiedenen Work-Life-Balance- Diskussionen sogar vor allem in der ersten Hälfte ein brandaktueller Roman. Gegen Ende verwischt irgendwie der rote Faden und Werner Zillig dreht absichtlich das Blatt. Aus dem langweiligen, bodenständigen Stefan Fronberg wird ein Brückenabreißer, während sein ehemaliger Klassenkamerad und Schulfreund Kuntzeler plötzlich in einer Inkarnation bieder und arrogant belehrend daherkommt. Diese Wendung kommt überraschend, aber nicht wirklich konsequent. Trotz dieser Abschlussschwäche ist die Neuauflage von “Die Parzelle” überfällig und p.machinery ist es zu verdanken, dass neben dem vor einigen Jahren veröffentlichten Band mit Kurzgeschichten auch Werner Zilligs Hauptwerk wieder vorliegt. Fehlen nur noch die im Corian Verlag publizierten Novellen, sowie Zilligs erster Kurzgeschichtenband, ebenfalls im Goldmann Verlag erschienen.

Zillig, Werner, DIE PARZELLE

Und dann die Presse

Und Rainer Erler legt noch einen drauf. In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau erwähnt der die p.machinery und das neue Buch »Die Zukunft im Blick« — und Marc Hairapetian, der Interviewer, lässt das drin stehen. Wow! Wir sind gespannt, wie sich das auf die Verkaufszahlen auswirken wird.

Schorm, Rainer & Weigand, Jörg (Hrsg.), DIE ZUKUNFT IM BLICK

 

Neunzig

Über Rainer Erler viel schreiben zu wollen, käme dem Versuch gleich, Eulen nach Athen zu tragen. Wer Rainer Erler und sein Werk – sowohl das filmische als auch das schriftstellerische – nicht kennt, dem ist eigentlich nicht zu helfen. Rainer Erler hat das deutsche Fernsehen und Kino mit seinen beinahe prophetischen Werken geprägt und Spuren hinterlassen, die selbst die Herren Roland Emmerich und Peter Fleischmann in dieser Form nicht bieten können. Nicht in dieser Form, wohlgemerkt. Erlers »Blaues Palais« ist ein ebensolcher Meilenstein wie sein »Fleisch«, sein »Plutonium«, seine »Operation Ganymed« und wie seine Filmwerke alle heißen. Und er hat ja diese Filme – und viele andere – nicht nur gemacht, sondern oft auch die Geschichten zwischen Buchdeckel gebracht, mit Verlegerhilfe freilich.

Es ist uns eine Freude, dass wir Rainer Erlers Science-Fiction-Romane neu auflegen dürfen; »Das Blaue Palais« ist als AndroSF 183 vor Kurzem erschienen. Und es ist uns nicht nur eine Freude, sondern auch ein Bedürfnis, Rainer Erler zu seinem morgigen neunzigsten Geburtstag zu gratulieren, den er als coronabedingt in Australien Gestrandeter in Perth, aber durchaus im Kreise seiner Familie und Freunden feiern wird.

Schorm, Rainer & Weigand, Jörg (Hrsg.), DIE ZUKUNFT IM BLICK

Heldengeschichten

Dirk C. Flecks neues Buch »HEROES« präsentiert fünfzig Geschichten um Menschen, die »sich dem systemimmanenten Wahnsinn unter hohen Risiken entzogen oder widersetzt und für eine Gesellschaft gekämpft haben, deren Zusammenhalt durch Toleranz und Verständnis geprägt ist«. Fleck hat gezielt solche Namen ausgewählt, von denen man nicht tagtäglich gelesen hat und liest, deren Leben und Wirken nicht allgemein bekannt sind. »Seine ›Helden‹ sind Menschen, die unser aller Leben verändert haben. Persönlichkeiten, die auch ohne PR-Abteilung lebensfähig waren oder sind, solitäre Juwelen, die in gestalteten Leben zu dem wurden, was ihnen vorbestimmt war«, schreibt Dirk Pohlmann. Wie auch immer – die grundverschiedenen Schicksal durchaus auch noch lebender Persönlichkeiten sind beeindruckend und bemerkenswert.

Fleck, Dirk C., HEROES

Mehr Malta

Auch wenn die Reihe »ErlebnisMalta« immer noch ein wenig wie eine »Anke-Jablinski-Reihe« wirkt – es gibt halt in Deutschland nicht sehr viele Autoren zu diesem Themenkreis –, gibt es keinen Grund, sie nicht fortzuführen. Ihr viertes Buch in unserer p.machinery umfasst vier Kurzgeschichten erotischer Ausprägung, die auf Malta und Gozo spielen und unter anderem den vier Jahreszeiten gewidmet sind.

Jablinski, Anke, MALTEROS

Der Wilde Westen trauert

Es ist Monate her, da Dietmar Kuegler ganz überraschend diese Welt verlassen hat – Anfang Dezember 2022 erschütterte sein Tod seine Freunde, die Mitarbeiter seines Verlages und seines »Magazin für Amerikanistik« und alle, die ihn kannten. Dietmar Kuegler gilt als der deutsche Fachmann für die Geschichte der amerikanischen Pionierzeit schlechthin. Er schrieb zahlreiche Western – Serien wie RONCO und LOBO sind bekannt – und er verlegte in seinem Verlag für Amerikanistik mit Sitz auf Föhr in Nordfriesland einschlägige und wissenschaftliche Schriften zum Thema.

Dietmar Kuegler spielte für die p.machinery keine herausragende Rolle. Einige Beiträge in Anthologien stammten von ihm. Und dennoch war es uns ein Anliegen, seiner Person zu gedenken, denn möglicherweise wird das in dieser Form sonst niemand tun. Und das wäre schade. Und traurig.

Roth, Karl Jürgen, Weigand, Karla & Jörg (Hrsg.), AMERIKA! AMERIKA!

Franke covert Franke — die Derniere

Die Präsentation der Science-Fiction-Werkausgabe des Schriftstellers Herbert W. Franke,
sowie der Holzstichcollagen des Malers/Grafikers/Buchgestalters Thomas Franke samt G’schwätzle und Lesung des Schauspielers
am Mittwoch, den 23. August, ab 19.30 Uhr
in der Altstadtbuchhandlung: Büchergilde
(Breite Straße 47, 53111 Bonn, Tel. 0228-636750).

Der Eintrittspreis beträgt 9,00 Euro (incl. Getränke), damit der Künschteler auch existieren sowie das eine und das andere Bier trinken kann.

Franke covert Franke

Zur Finissage der Ausstellung der Holzstichcollagen,
die Thomas Franke für die Science-Fiction-Werkausgabe
des Schriftstellers Herbert W. Franke schuf.

Herbert W. Franke (1927–2022) war einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren deutscher Sprache und einer der verkanntesten. Seine Beschäftigung mit Computergrafik und Computerkunst schon in den frühen 70er-Jahren, als an die heutige Verbreitung der kleinen Maschinen noch nicht zu denken war, verhalf ihm sein Sinn für das Unerwartete, Erstaunliche und Wunderbare, dazu, die Möglichkeiten technischer Entwicklungen auszuloten und in utopische Geschichten zu übersetzen. »Die Räume des Handelns und Erlebens, die mit moderner Technik auf der Basis der Naturwissenschaft erschlossen werden, sind weitaus fantastischer als alle Hexen, Monster und Zauberer aus der Märchen- und Sagenwelt.« Der Verlag p.machinery ediert seit 2014 die mit mehr als 30 Bänden geplante, von Dr. Hans Esselborn und Ulrich Blode herausgegebene wohlfeile Gesamtausgabe des Science-Fiction-Werkes Herbert W. Frankes.

Thomas Franke, weder verwandt noch verschwägert, hat die Buchcover zu dieser Werkausgabe entworfen. Einige dieser unverwechselbaren Holzstichcollagen, mit denen er die Geschichten seines Namensvetters interpretiert, waren in der Ausstellung „Franke covert Franke“ zu sehen.

Am Mittwoch, den 23. August, ab 19.30 Uhr, wird Thomas Franke diese Werkausgabe, die sowohl in einer Softcover-Version als auch in limitierter Hardcover-Sammlerausgabe erhältlich ist, in der Bonner Altstadtbuchhandlung vorstellen. Da sein zweiter Beruf der eines Schauspielers ist und er über viele Erfahrungen mit dem lockeren Vortrag von Literatur verfügt, trägt er einige seiner Erzählungen vor, berichtet er davon, wie er Herbert W. Franke kennenlernte und erzählt über seine Arbeit für die Buchausgaben.

Thomas Franke (*1954 in Köthen im heutigen Sachsen-Anhalt) studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle freie Malerei und grafische Techniken. Später folgte sein Schauspielstudium an der Berliner »Ernst-Busch-Akademie« und dem Staatlichen Institut für Theater und Schauspielkunst in Moskau. Seit dem Jahr 1984 lebt Franke in Westdeutschland, wo er zunächst vorwiegend als Schauspieler tätig war. Bereits von der DDR aus hatte er für den Suhrkamp-Verlag als Grafiker gearbeitet und die »Phantastische Bibliothek« mitgestaltet. Für diese Arbeit sowie für weitere Werkzyklen wurde er in den Jahren 1981, 1982, 2006 und 2012 mit dem »Kurd-Laßwitz-Preis für fantastische Grafik« ausgezeichnet. International bekannt wurde Franke als Grafiker und Gestalter von Büchern von Stanislaw Lem, Arkadi und Boris Strugatzki oder Phillip K. Dick.

Ich lade alle Interessierten zu diesem heftiglichen Event ein und verspreche einen interessanten Abend.

Vorerst grüße ich aufrecht und herzlichst:
Thomas Franke

Tales of Science Vol. 2 – eine Ausschreibung

Paten aus der Wissenschaft gesucht!

Häufig denkt man, dass sich hinter dem Label Science-Fiction nur Raumfahrtschlachten verbergen, die schnell langweilen können, dabei ist das Feld wesentlich größer und nicht selten nimmt die Fiktion Entwicklungen vorweg, die tatsächlich so oder so ähnlich später stattfinden.
Ich möchte im zweiten Band der »Tales of Science« gerne die Entwicklungen, an denen die Wissenschaft heute arbeitet, weiterspinnen und daraus spannende Kurzgeschichten entstehen lassen.
Dazu suche ich Wissenschaftler, die bereit sind, sich von Autoren über die Schulter blicken zu lassen. Zeigen Sie, woran Sie arbeiten, was es für Probleme gibt, wo Sie hinwollen, wer Sie unterstützt und was für »Zufallsprodukte« vielleicht dabei abfallen. Wir alle können inzwischen mit den Tools umgehen, die es uns ermöglichen, uns per Videokonferenz auszutauschen, aber es ist natürlich auch möglich, dass Sie die Autoren in Ihre Labore einladen, sofern eine räumliche Nähe gegeben ist.
Der Autor soll so von Ihrer Arbeit zu einer Geschichte inspiriert werden, die Sie nach der Fertigstellung bitte lesen und auf Plausibilität überprüfen sollten. Könnte es mit ein wenig Fantasie so kommen, wie der Autor es beschreibt? Wäre es technisch machbar? Gibt es Schwachpunkte oder unfreiwillig komische Stellen, die jeder Wissenschaftler sofort sieht? Wenn die Geschichte dann fertig ist, werden Wissenschaftler und Autor als Autorenpaar genannt.

Natürlich bin ich auch offen für Wissenschaftler, die selbst eine Geschichte verfassen möchten.

Erscheinen wird die Anthologie bei p.machinery, einem Kleinverlag, mit dem ich seit Jahren zusammenarbeite und bei dem auch Teil 1 erschienen ist.

Wenn die Pärchenfindung so schnell verläuft, wie ich mir das wünsche, wird die Anthologie im Mai 2025 erscheinen. Um das realisieren zu können, sollten die Geschichten bis zum Jahresende 2024 bei mir eingereicht werden.

Bitte verbreiten Sie diesen Aufruf in Ihrem Netzwerk. Ich suche 20 Wissenschaftler, die an diesem Projekt mitarbeiten möchten. Bitte schicken Sie mir eine Mail an »mariannelabisch(at)gmail.com« und lassen mich in einem kurzen Pitch wissen, woran Sie arbeiten.

Jeder, der sich beteiligt, erhält weder Ruhm noch Reichtum, aber ein Belegexemplar wird es auf jeden Fall geben.

Ich freue mich sehr auf viele spannende Projekte.

Liebe Grüße
Marianne Labisch