Qualität für alle Zeiten

Werner Zilligs »Die Parzelle« wird im kommenden Jahr vierzig Jahre alt. Aber es gibt nicht wenige Dinge, die durch ihr Alter nicht verlieren, eher noch gewinnen. Und Zilligs Utopie ist durchaus nicht veraltet, ganz im Gegenteil. Die zahlreichen direkten und indirekten politischen und gesellschaftlichen Bezüge sind mitunter aktueller denn je. Und gemeinsam mit einer schriftstellerischen Güte, die zeitlos gut ist, hat uns die Idee, diesen Roman neu aufzulegen, ohne große Schwierigkeiten überzeugt. Zumal der Roman, wie er nun – nach 1984 (bei Goldmann) und 1985 (im Bertelsmann Club) – vorliegt, nicht ganz der alte Roman ist, sondern eine 2021 überarbeitete Fassung, über deren Unterschiedsmerkmale der Autor selbst in einem Nachwort informiert. Für uns ist das Buch ein wichtiges Stück deutscher Science-Fiction und utopischer Literatur.

Zillig, Werner, DIE PARZELLE

[DSFP 2023] Die Nominierungen

Völlig unerwartet mailt uns Yvonne Tunnat, die unermüdliche Rezensionsnerdista :), gestern abend, dass drei Werke aus unserem Verlagsprogramm für den Deutschen Science-Fiction-Preis (DSFP) 2023 nominiert worden sind, als da wären im Bereich »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte«

  • »Fast Forward« von C. M. Dyrnberg, erschienen in »Nova 31«, p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-270-6, ISSN 1864-2829
  • »Briefe an eine imaginäre Frau« von Michael K. Iwoleit, erschienen in »Nova 31«, p.machinery, ISBN-13 978-3-95765-270-6, ISSN 1864-2829

und beim »Besten deutschsprachigen Roman«

  • »Titans Kinder« von Aiki Mira, p.machinery, 195 Seiten, ISBN 978-3-95765-294-4

wobei die Romannominierung fast schon als erwartbar eingestuft werden darf.

Wir freuen uns natürlich sehr — für unsere Autoren und den Verlag, und drücken nun im Geiste die Daumen für die Preisvergabe. Die Preise werden auf dem BuCon am 21.10.2023 vergeben.

DSFP 2023: Die Nominierungen

 

[Fotostrecke:] Focke, Schneidewind und die Volksbad-Lesung

Die beiden haben gelesen – es wurde berichtet (siehe vorherigen Beitrag): Kai Focke (links, ohne Bart) und Friedhelm Schneidewind (rechts, mit Bart <g>). Die Bilder hat Friedhelm eingeschickt. Zum Einstieg der Büchertisch:







Die Links zu den Büchern finden sich im vorherigen Beitrag. Und erwerben kann man sie am einfachsten in unserem Buchladen.

Focke und Schneidewind und Mannheim

Kai Focke hat diese Einladung zu einer gemeinsamen Lesung mit Friedhelm Schneidewind geschickt:

Er hat in einer Begleitmail noch zwei Hinweise angefügt:
Da die Parksituation vor Ort erfahrungsgemäß angespannt ist, empfiehlt sich die Anfahrt mit dem ÖPNV (Haltestelle: Mannheim Neumarkt, RNV-Linie 2).
Getränke bitte selbst mitbringen — es wird vor Ort kein Catering geben.

Frambach, Sabine & Focke, Kai (Hrsg.), STAUBKORNFEE TRIFFT ICH-MASCHINE

Frambach, Sabine & Focke, Kai, TÜREN, TORE & PORTALE

Schneidewind, Friedhelm, BRENNENDE LABYRINTHE

 

Herbert W. Franke im Kunstraum München

15. Juni – 23. Juli
Ausstellungsbeteiligung Studio Stadt
Kunstraum München

Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Kunstraum München von der Stiftung Kunstfonds der Stadt München wird die Serie Grün als Digitalfilm gezeigt. Die Computerbilder wurden bereits 1974 in den Forschungslabors von Siemens von einem Bildschirm eines damals gänzlich neuartigen Computersystems abfotografiert, das erstmals digitale Bildauswertung für die medizinische Diagnose einsetzte. Als Ausgangsbildmotive dienten jedoch keine Röntgenaufnahmen, sondern eingescannte Bilder unterschiedlicher Lochkarten, die anschließend mit der digitalen Bildverarbeitung weiter verfremdet wurden. Die mit dieser Fotoserie entstandenen Dias hat Franke für ein Doppelprojektorsystem von Kodak in weicher Überblendung konzipiert, die mit dieser Präsentationsform einen pseudodynamischen Effekt bekam. Der in der Ausstellung Studio Stadt gezeigte Film ist eine 2016 von Susanne Päch produzierte digital produzierte Simulation der historischen Dia-Überblendungsserie.

Frankes »Serie Grün« (1974)



AndroSF – die SF-Werkausgabe Herbert W. Franke

 

Das Astropoeticon in München

16. Juni 2023
Astropoeticon – Weltraumlyrik im Planetarium
Volkssternwarte München

Herbert W. Franke: Astropoeticon (1979/2021)

Das Astropoeticon basiert auf einem utopischen Lyrikzyklus von Herbert W. Franke. Die 16 minimalistisch-assoziativen Gedichte entstanden 1979 für ein Buch mit Bildern des Weltraum-Malers Andreas Nottebohm und wurden inzwischen im Band Der Kristallplanet der Werkausgabe von Frankes utopischen Schriften neu aufgelegt. 2007 las der Autor die Gedichte ein, noch vor seinem Tod setzte Susanne Päch von HYPERRAUM.TV den Zyklus multimedial in einen assoziativ-virtuellen Erlebnisraum um – unterlegt mit den melancholisch-düsteren Klängen der elektronischen Soundkünstler Bersarin und Subheim.


AndroSF – die SF-Werkausgabe Herbert W. Franke

 

Franke covert Franke

Thomas Frankes (Buchgestalter) Holzstichcollagen für die Gestaltung der Science-Fiction-Werkausgabe des Herbert W. Franke (Schriftsteller)

Herbert W. Franke (1927–2022) war einer der bedeutendsten Science-Fiction-Autoren deutscher Sprache und einer der verkanntesten. Seine Beschäftigung mit Computergrafik und Computerkunst schon in den frühen 70er-Jahren, als an die heutige Verbreitung der kleinen Maschinen noch nicht zu denken war, verhalf ihm sein Sinn für das Unerwartete, Erstaunliche und Wunderbare dazu, die Möglichkeiten technischer Entwicklungen auszuloten und in realutopische Geschichten zu übersetzen.
»Die Räume des Handelns und Erlebens, die mit moderner Technik auf der Basis der Naturwissenschaft erschlossen werden, sind weitaus fantastischer als alle Hexen, Monster und Zauberer aus der Märchen- und Sagenwelt.«
Der Verlag p.machinery gibt seit ein paar Jahren die Gesamtausgabe der Werke Herbert W. Frankes heraus.
Thomas Franke, weder verwandt noch verschwägert, hat die Buchcover entworfen. Mit seinen unverwechselbaren Holzstichen präsentiert er seine Interpretation der Geschichten seines Namensvetters.

Die Ausstellung ist seit 20. April 2023 in unserer Buchhandlung zu sehen. Sie endet am 23. August 2023 mit einer Werkpräsentation Herbert W. Franke.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Das Team der Altstadtbuchhandlung
Hartmut Löschcke

Altstadtbuchhandlung Büchergilde
Inh.: Hartmut Löschcke
Breite Str. 47
53111 Bonn
0228-63 67 50

Fortsetzung naheliegend

Es war klar, dass mit dem »Zef’ihl, der vom Himmel fiel« noch nicht Schluss sein konnte. Dafür war die Geschichte um Adriaan Deneersen, der auf der Flucht auf einem Planeten landete, auf dem menschenähnliche Wesen in einer mittelalterlichen Kultur leben, landete und sich etablieren konnte, zu offensichtlich auf eine Fortsetzung ausgelegt. Nachdem er seine Rolle und seinen Platz gefunden hatte, zog der Alltag ein. Zwei Jahre lang …

Die Fortsetzung ist quasi ein Klassiker. Im ersten Buch ging es darum, die Figur in seinen neuen Kulturkreis zu integrieren, aber schon damals war klar, dass seine Häscher nicht aufgaben (so der Klappentext). Dass ihm dann ganz jemand anderes auf die Spur kam, ist das etwas Unerwartete an der zweiten Geschichte, in der der »Zef’ihl in den Himmel stieg«, nicht ganz freiwillig selbstverständlich. Und wie es sich gehört, nähert sich diese Geschichte ganz im Sinne eines klassischen Plots mit einigen ordentlichen Winkelzügen – vulgo: Wendungen – dem Ende, das der eine Leser erwarten kann, der andere möglicherweise überraschend findet.

Und irgendwo versteckt sich da doch noch ein Cliffhanger, oder?

Bohn, Dieter, DER ZEF’IHL, DER IN DEN HIMMEL STIEG