Auch ein Buch zur Lage

Wir leben heute in einem Land, in dem sich rechtes Gedankengut und rechte Strukturen wieder verstärkt manifestieren: Flüchtlingsunterkünfte werden angezündet, Menschen aus Kriegsgebieten werden verfolgt und verletzt, PEGIDA und anderes Pack bringt Menschen auf die Straßen, die zu wissen glauben, wer für ihre Ängste verantwortlich ist, der AfD abgekürzte »Albtraum für Deutschland« zieht in die Parlamente ein.

Das alles ist nicht neu – aber gerade heutzutage gilt es, die Entwicklung im Auge zu behalten, aufmerksam zu verfolgen, und dabei hilft es immer, über Hintergrundwissen zu verfügen.

Die Beiträge in diesem 54. Band der AndroSF-Reihe stammen von Hermann Ritter, Johannes Rüster und Dierk Spreen und beschäftigen sich mit den Verbindungen zwischen rechtem Gedankengut und deutscher Science-Fiction in früheren Zeiten und heute. Diese Verbindungen sind vielfältig und oft genug so unauffällig, dass sich die Auswirkungen ihres Zusammenspiels klammheimlich in unser Denken und Handeln schleichen können. Science-Fiction ist nur eine kleine Facette im Leben nur weniger Menschen – im Verhältnis. Aber auch in dieser »Nische« versuchen sich die Jünger rechtsgerichteten Denkens breit zu machen und Menschen – negativ – zu beeinflussen.

Details zum Buch: hier.

Was uns noch fehlt …

Zu der Ausschreibung »85555« (siehe hier), die noch bis 30.11.2016 läuft und als STORY CENTER 2018 erscheinen soll, fehlen uns noch einige Geschichten zu folgenden Tracks des gleichnamigen Spliff-Albums:

  • Heut‘ nacht
  • Carbonara
  • Kill!
  • Duett Komplett
  • Damals

Zu »Notausgang« gibt es eine Reservierung, es darf aber gerne noch eine Geschichte sein.

Das Buch – so viel steht seit Kurzem fest – wird den geheimnisvollen Titel »Ebersberg« erhalten. Es sollte einfach sein, darauf zu kommen, wieso dieser Titel gewählt wurde.

Edit 30.04.2016: Für »Heut‘ Nacht« haben sich über Nacht zwei Autoren gefunden. Aber wir haben noch Platz – immer auch für die Geschichten, für die schon Geschichten vorliegen.

Die i:CodeWearAbles

Seit 2007 experimentiert der SF-Autor und Medienkünstler Michael Weisser mit QR-Codes. Damit schreibt er die Geschichte »Über die Geburt einer neuen, digitalen Spezies im Weissen Rauschen«. Vierzehn Generationen haben sich im Verlauf der vergangenen neun Jahre entwickelt. Über diesen innovativen Schöpfungsprozess kann man unter dem Titel »Das digitale ICH« in der Publikation »Der|QR|Code – Hintergründe und Visionen« nachlesen.

Die fünfzehnte Generation von i:Codes ist gerade im Begriff, sich zu entwickeln. Diese Generation löst sich als Bild aus der Literatur- und Kunstwelt und tritt ein in das Alltagsleben der Menschen in Form von Kleidung und Schmuckstücken. Die Codes werden zu »WearAbles«, die durch ihre Ästhetik schmücken, aber auch durch ihre Funktion verbinden.

Eine Edition dieser i:Code-Mode ist in Planung.

Alter Schinken, frisch gegart

Das ist nicht abwertend gemeint. Aber der vor ziemlich genau drei Jahren – im April 2013 – erschienene Titel »PragMagisch. Geschichten aus der Goldenen Stadt« (Außer der Reihe 6), damals noch herausgegeben von Sina Schneider und Teresa Ginsberg, verdiente eine kleine, aber bemerkenswerte Renovierung. Im Rahmen eines neuen Nachdrucks wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass Frau Schneider schon 2014 – laut ihrem Facebookprofil – geheiratet hat und seitdem Frau Geerling genannt werden darf.
Also haben wir das Cover ein wenig angepasst, den Umschlag insgesamt – das Buch, welches beim Schaltungsdienst gedruckt wird, hat nun auch einen Barcode auf der Rückseite –, das Verlagslogo wurde aktualisiert, und auch im Inhalt haben wir aus der Frau Schneider eine Frau Geerling gemacht. Und wir haben die Gelegenheit genutzt, endlich ein E-Book der kleinen, aber feinen Storysammlung aufzulegen – wie immer zuletzt via bookrix in allen bekannten E-Book-Shops im Internet zu bekommen (ISBN 978 3 7396 5095 1 zum Preis von EUR 3,99 [DE]).
Ansonsten ist der Inhalt der gehabte – hübsche und anregende Geschichten über magische Orte und magische Momente in der goldenen Stadt Prag, Geschichten, die richtig Geschmack machen.

Was sich CreateSpace im Zusammenhang mit dieser Auffrischung geleistet hat, beschreibt Cheffe in seinem privaten Blog: hier.

Das neue alte Cover von Sarah Richter ist unseres Erachtens auch nach wie vor sehenswert:

Nominierungen, noch einmal

Den Vincent-Preis 2015 hatten wir schon. Hier.

Den Kurd-Laßwitz-Preis hatte ich am 18.03. nur »verdeckt« erwähnt. Hier. Bei dem sind inzwischen auch die Nominierungen veröffentlicht worden. Hier. Und unser Verlag ist mit einem einzigen Roman vertreten: Axel Kruses »Glühsterne«. Dem hier. Freu, hüpf.

Und dieser Tag hat dann auch der DSFP, der Deutsche Science-Fiction-Preis, rausgelassen, was preiswürdig sein könnte. Hier. Und hier. Auch hier sind wir »nur« mit einem Roman nominiert: Dirk C. Flecks »Feuer am Fuß«. Dem hier. Und auch hier freuen und hüpfen wir uns.

Fehlt eigentlich nur noch der DPP, der Deutsche Phantastik Preis, der bis heute ohne F und ohne Bindestriche auskommt. Der hier. Der kommt ja jedes Jahr ohne Nominierungen aus, dafür heißen die bei dem Finalisten. Und wenn man der Website glaubt, ist die Nominierungsrunde noch nicht gestartet – beim 2015er DPP ging es am 09. Mai los, wir liegen also noch gut in der Zeit. Echte Chancen, beim DPP überhaupt erwähnt zu werden, rechnen wir uns eh nicht aus. Der DPP ist einfach viel zu fantasylastig einerseits, und viel zu abhängig davon, die Massen an die Urnen zu bewegen – und dazu fehlt uns hier einfach die Zeit. Andererseits: Wir werden sehen.

Robogirl auf dem letzten Weg

Susanne Haberland kannten wir unter vielen Namen. Tedine Sanss, Franziska Meersburg, Heather Millicent Hauks – und vielleicht haben wir noch den einen oder anderen vergessen. Am Ende hat der Krebs gesiegt. Susanne Haberland ist von uns gegangen.

Irgendwann berichtete sie davon, was man ihr schon alles entfernt, dass man sie zwischenzeitlich zum Robogirl gemacht hätte. Wer Susanne kannte, kann sich diesen Cyborg bildlich vorstellen: Es dampft und zischt an allen Ecken und Enden, aus allen Nähten. Sie hat alles mit ihrer ganz eigenen Kraft ertragen, mit Geduld und Ausdauer. Sie war nie weinerlich, nach Mitleid heischend. Sie war vielmehr gefasst und oft kämpferisch, immer wieder bereit, es der Welt doch noch zu zeigen. Und ihren Sinn für Humor hat sie nie verloren.
Viele Dinge wollte sie noch tun. Viele Geschichten schreiben. Mehrere Romane, die sie schon begonnen hatte. Und vieles, von dem wir überhaupt nichts wissen und es nun nie mehr erfahren werden.

Wir sind dankbar, dass wir Susanne ein Stück auf ihrem Weg durch diese Welt begleiten durften, dass wir durch ihre Geschichten ein wenig von dem erfahren durften, was sie bewegte, dachte, fühlte. Wir sind dankbar, dass sie uns gezeigt hat, wie ein großes Herz, ein wacher Verstand und ein einzigartiger Humor begeistern können.

Susanne Haberland ist am Morgen des 1. April 2016 nach schwerer Krankheit von uns gegangen. Unser Beileid den Angehörigen, Kraft und Stärke den Hinterbliebenen, auf dass sie nicht nur trauern und leiden mögen, sondern die Gewissheit verinnerlichen, dass es wichtiger ist, die Erinnerungen zu pflegen und zu bewahren – denn ohne Erinnerungen ist es, als wäre nie gewesen, was war.

R. I. P.

Marianne Labisch & Michael Haitel

Öfter mal was anderes …

Unter diesem Motto gibt es gleich zwei Neuerscheinungen »außer der Reihe« – und zwar richtig außer der Reihe:

Neuerscheinung 1 ist das Buch »Das Grimm-Grimm-Männchen« von Stephanie Schnee, ein kleines Bilderbuch für Kinder im A5-Querformat, das ausschließlich im Hardcover aufgelegt wird und am sinnvollsten nur direkt beim Verlag bestellt werden sollte (auch wenn es bei Amazon im Marketplace zu bekommen sein wird – hier aber mit den üblichen Mehrkosten für die Verpackungs- und Versandkostenpauschale):

Auch die Bilder im Buch stammen von Stephanie Schnee. Weitere Details zum Buch: hier.

Ein ganz anderes Buch ist Neuerscheinung 2: Corinna Griesbach und Peter Schnell sind beide (unter anderem) Haiku-Autoren und präsentieren in »Hokku. Haikai, Haiku. Von Fröschen und Menschen« ihre Werke in gleich vier Sprachen: deutsch, englisch, spanisch und japanisch. Auch dieses Buch gibt es nur als Hardcover:

Das Titelbild stammt von Helga Wagenknecht. Weitere Details zum Buch: hier.

Literatur zum MediKonOne 2016

Am Wochenende des 12.–14. August 2016 findet in Oldenburg der MediKonOne statt, der – nebenbei – der SFCD-Jahrescon des Jahres 2016 ist. Als Kleinverlag mit einer eigens für den Science Fiction Club Deutschland e. V. produzierten Buchreihe – vulgo: AndroSF – ist es uns selbstverständlich eine Ehre, zum Con die inspirierende und einstimmende Literatur mitzuliefern:
In der von Ralf Boldt herausgegebenen Kurzgeschichtenanthologie »Hauptsache gesund!« geht es um Medizin der Zukunft, Medizin in der Zukunft – und sicherlich auch um die Zukunft der Medizin. Die Thematik ergab sich wie von selbst: Der MediKonOne findet auf dem Gelände und in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Oldenburg statt.
Das Buch erscheint als Paperback und wird den Mitgliedern des SFCD im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrags als Vereinsleistung zugutekommen. Auch ein E-Book ist bereits im Handel. Das Hardcover, das in einer streng limitierten Auflage (von 55 Exemplaren) produziert wird, steht zunächst nur besonderen Personen – die Auswahl trifft Ralf Boldt – zur Verfügung, so z. B. den Ehrengästen auf dem MediKonOne. Auch die Abonnenten der AndroSF-Reihe profitieren von ihrem Status. Erst nach dem Con – ab dem 01.09.2016, um genau zu sein – wird es die Restbestände des Hardcovers, so noch vorhanden, käuflich zu erwerben gehen.

Details zum Buch finden sich hier. Das Titelbild stammt von Lothar Bauer.

Ralf Boldt (Hrsg.)
HAUPTSACHE GESUND!
Science-Fiction-Geschichten zum MediKonOne 2016
AndroSF 57
p.machinery, Murnau, März 2016, 392 Seiten
Paperback: ISBN 978 3 95765 57 3 – EUR 10,90 (DE)
Hardcover (limitiert, Verkauf erst ab 01.09.2016): ISBN 978 3 95765 58 0 – EUR 17,90 (DE)
eBook: ISBN 978 3 7396 4061 7 – EUR 5,49 (DE)

Nominierungen gehen immer

Die Nominierungen zum Deutschen Science-Fiction-Preis sind ja noch nicht raus, aber es gibt ja noch mehr Literaturpreise in Deutschland. Auf der Longlist – wenn man die bei denen so nennt – eines anderen auf deutsche Literatur gemünzten Preises sind Werke unseres Verlages aufgetaucht, was uns mit nicht geringer Vorfreude erfüllt:

Fast schon naheliegenderweise gehört Dirk C. Flecks dritter Teil der Maeva-Trilogie »Feuer am Fuß« (AndroSF 49, erschienen im September 2015 als Paperback, Hardcover und E-Book; eine sogenannte »Weinkarte« folgt 2016) zu den in dieser Longlist zu findenden Romanen. Und das, obwohl sich der Autor bisweilen davon überzeugen lassen muss, dass auch dieses Werk durchaus Science-Fiction ist, obwohl er selbst gar nicht so hundertprozentig davon überzeugt ist. Aber gut – am Ende entscheidet eh das Publikum.
Der zweite Kandidat ist ansonsten Axel Kruses »Glühsterne« (AndroSF 48, erschienen Mai 2015), der derzeit letzte Roman Kruses, der bei uns erschienen ist, und der Roman, in dem wir den viel zu frühen Tod Crossvalley Smiths erwähnen mussten, der zu diesem Werk das Titelbild geschaffen hat.

Auch hier wird sich zeigen, was die für die letztliche Auswahl der Sieger Verantwortlichen für richtig und wichtig halten. Wir beschäftigen uns derweil nicht nur mit Daumendrücken, sondern auch mit der Produktion weiterer preisverdächtiger Werke.