»Keinmal langsamer wie irgendwer …«

Die Webseite auxlitera hat sich wenig Zeit gegönnt, Dieter Riekens neue Erzählungssammlung »Zweimal langsamer wie du …« zu präsentieren und — mit Unterstützung des Autos — zu erklären. Der Artikel liest sich geschmeidig und informativ. Und er passt zu der sich auf die Titelstory beziehende Aussage, das Tempo sei gemächlich, der Ton eher ruhig, auf Atmosphäre bedacht. Der Artikel ist nicht reißerisch, und genau das passt. Ganz hervorragend. Wie das Buch selbst.

Klimawandel und neue Welten

Rieken, Dieter,

 

Ausnahmeerscheinung

Es gibt wohl kaum ein Buch in unserer p.machinery, an dem der Autor so lange, so umfangreich und so detailliert – man könnte schon sagen: penibel – gearbeitet hat. Und nicht nur er – er hat auch Unterstützung gehabt, die bei der Beurteilung bis hin zu kleinsten Details hilfreich war. Am Ende steht ein Buch mit drei Geschichten, die es in sich haben, die eine ganz besondere, eine fast schon ausgefallene Form von Science-Fiction vor dem Leser ausbreiten, Geschichten, die einerseits einen Blick in die Zukunft werfen und dennoch eine eindeutige Verbindung zur Gegenwart haben. Die wenig deutsche Bezeichnung »Near Future« trifft es nicht, obwohl manchem Leser sie sicher so erscheinen wird. Denn in mindestens einem Fall – der Titelgeschichte – sollten wir alle froh sein, wenn diese Zukunft so nah nicht ist, wie sie uns erscheinen mag.

Rieken, Dieter,

»Das Stoffuniversum« beim SERAPH 2024

Schon Ende Januar wurde die Nominiertenliste für den SERAPH 2024 veröffentlicht (siehe hier). Und wieder hat sich ein p.machinery-Titel platziert, nämlich »Das Stoffuniversum« von Ralph Alexander Neumüller. Das ist in allerhöchstem Maße erfreulich – und dem Autor werden alle verfügbaren Daumen gedrückt.

Neumüller, Ralph Alexander, DAS STOFFUNIVERSUM

 

p.ray — 20 Jahre p.machinery — Eine Ausschreibung

p.ray
20 Jahre p.machinery
Eine Ausschreibung

Es geht um Musik. Um Gospel. Den Gesang der Gläubigen. Um Empathie und Euphorie. Und um Propaganda. Maschinen, die regeln und regieren. Es geht um Science-Fiction. Um eine Zeit in der Zukunft, in der Menschen und Maschinen miteinander um die Wahrheit des Glaubens ringen. Um den Glauben. Und die Wahrheit.

Wer an der Ausschreibung teilnehmen möchte, gönne sich zwei Musikstücke zur Einstimmung.
Da wäre zunächst der Titel »Pray« von MC Hammer, auf den man sich unabhängig des eigenen Geschmacks einlassen sollte, um zu erfahren, was uns für die menschliche Seite der Geschichten vorschwebt: Gospel, Empathie, Euphorie, Glaube, Wahrheit. Den Song findet man zum Beispiel unter https://www.youtube.com/watch?v=ZeQlGkW8l3c, den Text dazu unter https://www.google.de/search?q=mc+hammer+pray+lyrics.
Zum anderen geht es um den Titel »p.machinery« (sic!) der Band Propaganda. Musik unter https://www.youtube.com/watch?v=660ZCEhvbnw, die Lyrics unter https://www.google.de/search?q=propaganda+p+machinery+lyrics.

Die Musik beider Titel ist ebenso von Bedeutung wie die Texte. Wie gesagt: Es geht um Musik. Um Gospel. Den Gesang der Gläubigen. Um Empathie und Euphorie. Und um Propaganda. Maschinen, die regeln und regieren. Es geht um Science-Fiction. Um eine Zeit in der Zukunft, in der Menschen und Maschinen miteinander um die Wahrheit des Glaubens ringen. Um den Glauben. Und die Wahrheit.
Verinnerlicht das – wie die Musik und die Texte.

  • Gesucht sind Science-Fiction-Geschichten. Keine anderen Genres.
  • Es gibt keine Umfangsbeschränkung.
  • Es wird eine Geschichte pro Autor veröffentlicht.
  • Es gelten die Bedingungen für Ausschreibungen, siehe https://www.pmachinery.de/unsere-projekte/projektbedingungen.
  • Es gelten die Anforderungen an Manuskripte, siehe https://www.pmachinery.de/unsere-projekte/manuskripte.
  • Einsendeschluss ist der 30.06.2024.
  • Einsendungen gehen bitte ausschließlich an michael@haitel.de. Im Mailbetreff ist »AndroSF 200 – p.ray« anzugeben. Und nur das.
  • Die Geschichten werden in einer Anthologie mit dem Titel »p.ray – 20 Jahre p.machinery« als AndroSF 200 in der p.machinery veröffentlicht.

Ganz sicher nicht

Ja, ganz sicher ist Karla Weigand keine böse Frau. Auch wenn ihre aktualle Sammlung an Kurz- und Kürzestgeschichten, größtenteils, aber nicht nur aus dem Fundus der Miniaturen der Phantastischen Bibliothek, genau diesen Titel trägt: »Die böse Frau«. Es ist der Titel einer ihrer Kurzgeschichtensammlungen und einer Story, die auch schon in einer anderen Sammlung der p.machinery erschienen ist – Kai Fockes und Sabines Frambach »Staubkornfee trifft Ich-Maschine –, die das Gleiche macht, was diverse andere Sammlungen der p.machinery schon gemacht haben: Kurz- und Kürzestgeschichten aus den Miniaturen der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar einem breiteren Publikum zu präsentieren, während die Bibliothek sich dem Markt nach wie vor verweigert. Zu unserer Freude, zu unserem Vergnügen und hoffentlich auch zum Vergnügen der Leser auch dieser Sammlung, dieser »bösen Frau«, die – aufgepeppt mit Grafiken aus dem Hause Rainer Schorm – Lesevergnügen fantastischer Provenienz in ordentlicher Genrebreite präsentiert.
Einmal mehr gilt auch hier: Wer Kurzgeschichten nicht mag, sollte sich Hilfe suchen. Zum Beispiel in Form dieser Sammlung. Und wer sie trotzdem nicht liest, ist selber schuld. Ällebätsch.

Weigand, Karla, DIE BÖSE FRAU

Vermeintlich Unbekannter

Pete Farn ist natürlich ein Pseudonym. Sein bürgerlicher Name ist so wenig ausgefallen, dass ein Pseudonym eine gute Entscheidung war. Gelesen hat man von dem Guten noch nichts – wohl aber gehört. Wir empfehlen, nach seinem Pseudonym zu googeln – und schon mal den guten, ungeschlagenen Röhrenverstärker warmlaufen zu lassen. Lohnt sich.
Da die p.machinery nun kein Musikverlag ist – wir werden uns hüten, da auch noch mitzumischen –, haben wir uns auf die Veröffentlichung seines Erstlings beschränkt, der noch dazu mit einem leicht irreführenden Titel daherzukommen scheint, liest man die ersten Seiten, die ersten Kapitel, liest man und liest man und … Der Roman hat es in sich, er ist SF ganz ohne Zweifel, aber er klotzt nicht mit Stereotypen, sondern mit Besonderem. Die Geschichte indes ist unterhaltsam, kurzweilig – und schön. Gelungen. Ja, wir sind freilich voreingenommen, aber das interessiert uns bei so einem Buch einfach nicht. Punkt.

Farn, Pete, PLANET DER NAVIGATOREN

DSFP-Sieger am Start

Herbert W. Frankes »Die Kälte des Weltraums« war 1985 der allererste Roman, der den Deutschen Science-Fiction-Preis, der damals noch SFCD-Literaturpreis hieß, als bester Roman gewonnen hat. Im Rahmen der »Science-Fiction-Werkausgabe Herbert W. Franke« ist nun die Neuausgabe erschienen.
Wie bei anderen Titeln aus dem DSFP-Gewinnerprogramm auch, wird auch dieser Roman im sogenannten Weinkartenformat erscheinen — allerdings zu einem späteren Zeitpunkt und aus Gründen des Umfangs in einem Buch zusammen mit dem zweiten Frankeschen Gewinnertitel »Zentrum der Milchstraße« (DSFP 1991). (Und wenn uns nichts Böseres einfällt: im Janusdruck.)

Franke, Herbert W., DIE KÄLTE DES WELTRAUMS

Jamila tanzt für Blinde

Ellen Norten, Autorin des Romans »Jamila tanzt!« schrieb dieser Tage:

[…] ich bin (und darfst es Verleger auch sein) sehr stolz, dass Jamila tanzt! in die Blindenbibliothek in Münster aufgenommen wurde. Diese für Deutschland größte Blindenbücherei (über 40 000 Titel) ist nur für Blinde und Menschen nutzbar, deren Behinderung eine normale Lektüre nicht zuläßt. Das Buch ist als ungekürztes Hörbuch (über 8 Std.) sorgfältig produziert und nun ausleihbar, eine Weitergabe etc. ist nicht möglich. Nur Mitglieder der Bibliothek können mit Nachweis das Buch, wie bei einer normalen Bücherei ausleihen. Die Produktion von Jamila tanzt! geht auf meine blinden Freunde Günter und Magrit Gajewski zurück, die die Aufnahme des Buches angeregt haben. Ich glaube, dass nur wenige Kleinverlage, wenn überhaupt in dieser Bibliothek vertreten sind. Als Externer kann man zwar reinhören, mehr allerdings nicht:
https://wbh-online.com/hoerbuecher/suchergebnisse/?suchbegriff=Jamila+tanzt%21

Norten, Ellen, JAMILA TANZT!

 

Mehr als eine Krabbelviecherei

Gernot Schatzdorfers zweiter Roman in der p.machinery — nach »Der Lindwurmplanet« (AndroSF 160) — ist wiederum eine Geschichte, in der nichtmenschliche Lebewesen eine wichtige, gar entscheidende Rolle spielen. Wie es der Titel »Insektoid« vermuten lässt, geht es dabei um Insektenartige — und in diesem Falle handelt es sich um eine Geschichte, die zwar ihre Spannung aus einem Konflikt gewinnt, die insgesamt aber liebevoll und erfrischend undystopisch über den Kontakt einer Menschenfrau mit einer eben insektoiden Rasse auch die alltäglichen Probleme berichtet, die eben auch nichtmenschliche Lebewesen haben, wenn sie über eine entsprechende Intelligenz verfügen. Gernot Schatzdorfer ist hier ein kleines Juwel gelungen, das sich — wie schon angedeutet — angenehm und erfreulich aus dem Wust dystopischer Endzeitvisionen heraushebt. Sozusagen: Es geht auch anders.

Das geniale Titelbild stammt wie die beiden ebenso liebevollen Innenillustrationen von Klaus Brandt, einem Grafiker, der immer häufiger zeigt, dass in seinem Schaffen ein immenses Potenzial und eine große Flexibilität in der Umsetzung bestehender Ideen steckt.

Schatzdorfer, Gernot, INSEKTOID

Sechzig

Klaus N. Frick ist ein bekannter und bedeutender Name im deutschen Science-Fiction-Geschäft. Möglicherweise mag er das anders sehen, aber seine Bedeutung als Chefredakteur des Perryversums (also »Perry Rhodan« und das ganze Drumherum) ähnelt im Grunde denen solcher Menschen wie Wolfgang Jeschke und Franz Rottensteiner: Ohne Klaus N. Frick wäre das Perryversum anders, ganz anders.
Schon 2013 hatten wir Klaus zum 50. Geburtstag gratuliert: Frank G. Gerigk gab die Anthologie »Der die Unsterblichen redigiert« heraus. 2023 war es uns eine Ehre, gemeinsam mit der Perry Rhodan FanZentrale (PRFZ) das Geburtstagsbuch zum 60. Geburtstag veröffentlichen zu dürfen. In 29 Beiträgen erfährt der Leser nicht nur Stimmunsvolles, sondern auch Wissenswertes über den Mann, der auch zehn Jahre nach seinem 50. Geburtstag immer noch die Unsterblichen redigiert … nein, mitwirkt, sie zum Leben zu erwecken …

Wir gratulieren von ganzem Herzen!
Und hoffen, dass er dem Perryversum noch lange erhalten bleibt.

Hacker, Christina & Trinley, Alexandra, »Das wüsste ich aber!«