Und zwar aus seinem neuesten Werk in der p.machinery:
Ellen Norten ist keine Unbekannte in unserem Programm — ganz im Gegenteil. Aber wenn sie sich nicht gerade mit dem Werk des Hubert Katzmarz beschäftigt oder Kurzgeschichtenanthologien herausgibt, sind Kurzgeschichten auch das Metier ihres eigenen schriftstellerischen Schaffens. Mit »Jamila tanzt!« legt sie ihren ersten Roman in unserem Programm vor — und bei diesem Werk handelt es sich um das zweite Buch, das wir der »magischen Science-Fiction« zuordnen. Aber während Gerd Frey in seinem »Irodis’ Stern« den Leser nett, freundlich und pfleglich behandelt, gönnt sich Ellen Norten nach einem regelrechten Parforceritt durch die magischen Universen einen bösen Tritt in die Kniekehlen desjenigen Lesers, der das Werk für einen 0815-Fantasyroman hält. Aber keine Bange — den Fehler macht man nur einmal …
Programme entwickeln sich. In unserer Reihe »AdnroSF« erschienen bereits mehrere Sammlungen von Kürzestgeschichten, die in den verschiedenen Sammlungen der Phantastischen Bibliothek Wetzlar erstveröffentlicht wurden. Das Ganze hat durchaus seinen Sinn. Die Vermarktung der PhB-Publikationen lässt schwer zu wünschen übrig: keine ISBN, kein VLB, keine Anbindung an den Buchhandel, nicht mal ein einigermaßen funktionierender Webshop … Da bleiben die Anthologien mitunter Geheimtipps in der einschlägigen SF-Szene.
Unsere Sammlungen der verschiedenen Autoren decken hier eine Lücke ab, und wenn wir nach den Reaktionen der verschiedenen Autoren gehen, dann ist die Idee und unsere Bereitschaft, diese Kollektionen zu veröffentlichen, eine gute Sache. Überzeugt davon war auch Friedhelm Schneidewind, der derzeit aktuellste Autor, den wir mit seiner Miniaturensammlung unter dem Titel »Brennende Labyrinthe« präsentieren dürfen. Seine Werkstückchen decken eine größere Bandbreite als nur SF ab – und das ist in Ordnung, denn die Miniaturen der Phantastischen Bibliothek tun das auch.
Es gibt bekanntermaßen die Behauptung, dass sich Magie und Technologie irgendwann nicht mehr unterscheiden lassen. Die Behauptung hat nicht nur Isaac Asimov als Gesetz postuliert, sondern auch Larry Niven ausgesagt. Und Gerd Freys aktuellen Titel »Irodis’ Stern« als Fantasybuch einzustufen, wäre ein kardinaler Fehler. Denn auch, wenn die Geschichte unseres Autors zweier Kurzgeschichtensammlungen (»Dunkle Sonne«, »Outpost«) und eines Romans (»Der Übergang«) vor Magie nur so wimmelt – die SF-Elemente sind unübersehbar und der eigentliche Knackpunkt des Romans um wahrlich höchst seltsame und fremdartige Ereignisse und Erscheinungen. Am Ende ist es nicht die Magie, die zur Rettung führt, sondern beinharte SF. Magische SF.
Am 25. und 26. März 2023 findet in Trier in der Messeparkhalle die Proud Nerd Convention statt. Autor Dieter Bohn hat sich dort einen eigenen Stand gegönnt und wird auch seinen Roman »Der Zef’ihl, der vom Himmel fiel« (AndroSF 124; der zweite Zef’ihl ist noch in Vorbereitung) präsentieren. Trier ist nicht für jeden Fan der nächste Weg — wer das Buch trotzdem haben möchte, bekommt es auf den üblichen Wegen bei den bekannten Verdächtigen.
11. März 2023 +++ 19:30 Uhr
»Der Kristallplanet – ein Spiel aus der Zukunft« von Herbert W. Franke
im Marionettentheater Bad Tölz
Am 11. März startet die Crew um Commander Spoerk wieder zum Kristallplaneten – eine ungewöhnliche Aufführung des Marionettentheaters Bad Tölz in einem teils realen, teils virtuellen Bühnenraum. Die SZ schrieb darüber: »Es ist eine faszinierende Reise in ein düsteres, fremdes Universum – und gleichzeitig ein kühnes gedankliches Experiment.«
Seit 2017 gehört »Der Kristallplanet« in der Regie von Albert Maly-Motta zum festen Programm des Ensembles, eine Aufführung, die schon weit über 1000 begeisterte Zuschauer gesehen haben. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Herbert W. Franke, dem mit zahlreichen Preisen gewürdigten Pionier der deutschen Nachkriegs-SF, der im Juli letzten Jahres verstorben ist. In einem Nachruf der FAZ wurde er als »Kurzgeschichten-Feuerwerker« tituliert, eine Anspielung auf die von ihm kreierten zahlreichen SF-Kürzestgeschichten, die jeweils auf nur zwei bis drei Seiten eine Handlung skizzieren, die fantastisch ist, aber dennoch auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnis steht und Anlass zum eigenen Nachdenken über unsere Zukunft geben soll. »Der Kristallplanet«, Frankes außergewöhnliches Drehbuch für das Marionettentheater Bad Tölz, ist so eine Story, die die Gefahren des digital perfektionierten Überwachungsstaates in eine spannende Geschichte kleidet, in der ein Forschungsteam auf der Suche nach einem verschollenen Astronauten zu einem weitgehend unbekannten Exoplaneten fliegt, dessen Oberfläche aus kristallinen Strukturen besteht.
Beginn der Aufführung:
19:30 Uhr
Marionettentheater Bad Tölz
Am Schlossplatz 1
Parkplatz direkt neben dem Theater
Kartenvorbestellung:
info@marionetten-toelz.de
Stadtmuseum 08041-7935156
Tourist-Info 08041-786715
Ankündigungs-Flyer zur Aufführung
Pressekontakt:
Dr. Susanne Päch, office@art-meets-science.info
Die art meets science-Stiftung Herbert W. Franke wurde im August 2023 gegründet und widmet sich dem Erbe des Werkes von Herbert W. Franke, der ein Leben lang als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Kunst tätig war. Die Stiftung unterstützt Forschungsvorhaben, Projekte und Veröffentlichungen im Bereich von Kunst und Wissenschaft: www.art-meets-science.io
art meets science-Stiftung Herbert W. Franke
c/o mce GmbH
Bavariafilmplatz 3
82031 Grünwald
Nachtrag: Aufgrund eines verwertungsrechtlichen Problems wird dieses Buch nicht in den Verkauf gelangen.
Dirk C. Fleck wurde in Hamburg geboren. Genau heute vor 80 Jahren. Das bedeutet, dass er heute seinen achtzigsten Geburtstag feiert — und zu diesem Anlass haben wir eine Sonderausgabe seiner Maeva-Trilogie aufgelegt:
Wir sind uns bewusst, dass das ungewöhnliche Buchformat — 150 x 297 mm, die sogenannte »Weinkarte« (© Dirk C. Fleck) — für Kritik und Ablehnung sorgen wird, jedenfalls bei denjenigen Buchkäufern, die noch nicht Dirk Flecks Buch »GO! Die Ökodiktatur« in der gleichen Aufmachung besitzen. Für solche Eigentümer von Problemregalen, die schon mit simplen Hardcovern Schwierigkeiten haben, gibt es nach wie vor auch die Einzelbände der Trilogie zu erstehen, und zwar am einfachsten und in einem preislich attraktiven Paket im Shop des Equilibrismus e.V.: hier. — Wer hingegen doch dieses Buch bestellen möchte, wird nicht nur in unserem Buchladen, sondern auch bei den üblichen Verdächtigen im Internet und im Buchhandel.
Wenn man von Lindwürmern liest, denkt man augenblicklich an Fantasy-Geschichten irgendwelcher Art. Lindwürmer haben etwas mit Drachen zu tun, Drachen mit Elfen (oder Elben) und die mit Orks, und das ist alles Fantasy-Zeug.
»Der Lindwurmplanet« erzählt eine Geschichte von Lindwürmern, die mit Fantasy nichts am Hut haben. Es handelt sich vielmehr um die intelligente Lebensform auf dem Planeten, auf dem vier Besatzungsmitglieder der »Albert Einstein« landen, und mit denen sie sich auseinandersetzen müssen, weil ihr Raumschiff sich wegen eines Fehlers verdünnisiert hat.
Blöd gelaufen. Aber kein Problem. Denn die Lindwürmer sind in der Tat intelligent – und nicht feindlich gesonnen. Trotzdem ist der Aufenthalt auf dem Planeten kein durchgehender Spaß …
Gernot Schatzdorfers Roman ist ein feines Kabinettstückchen, das auch dank des Lektorats von Kai Beisswenger schwer gewonnen hat. Ein kleines Werk, das man sich gönnen sollte.
Wir haben schon mehrere Geburtstagsbücher produziert, aber dieses »Hyänengelächter« ist diesmal anders – denn es geht nicht um einen Geburtstag der Autorin Monika Niehaus, sondern um den ihrer Frau Mama, genauer um deren fünfundneunzigsten Geburtstag, den sie gestern, am 28.01.2023 feierte. Es war uns einmal mehr nicht nur eine Ehre, eine Storysammlung von Monika Niehaus zu veröffentlichen, sondern eine noch größere Ehre – und Freude! –, diesen Band gemeinsam mit der Frau Tochter der Frau Mama Niehaus widmen zu dürfen. Ganz nach dem Motto: Man gönnt sich ja sonst nichts.
Die Geschichten in dieser Kollektion sind indes möglicherweise bekannt, denn es handelt sich um Neuausgaben bereits veröffentlichter Werke – und diesmal nicht nur auf den Miniaturen der Phantastischen Bibliothek zu Wetzlar. Man kann sich die Niehaus in verschiedenen Darreichungsformen gönnen – entweder in kleiner Dosis oder – wie hier – als volle Packung.