Alle Jahre wieder …

… hat unser Verleger das gleiche Anliegen:

Es ist Silvester
Meine Hundemädchen sind in Panik.

Wie immer wünsche ich auch dieses Jahr all den Vollidioten (m/w/d), die meinen, ihr sauer verdientes Geld zu Lasten der Umwelt (m/w/d) verballern zu müssen, schwerste Verletzungen und größtmögliche Schäden am Eigentum, sowie für Schäden, die sie anderen zufügen, größtmögliche Strafen und schwerste Konsequenzen.
Ich weiß, es wird nicht helfen. Aber es ist mir jedes Jahr ein Anliegen, das zu formulieren.

Ich danke allen Menschen, die auf die sinnlose Ballerei verzichten – ihr seid ein Beispiel, dem man folgen sollte.
Meine Hochachtung gilt auch allen Geschäftsleuten, die sich entschieden haben, kein Feuerwerk zu Silvester zu verkaufen – ihr seid ein Beispiel, dem man erst recht folgen sollte.
Und ich würde mir wünschen, dass jegliche zukünftige Regierung, gleichgültig, wie unfähig sie ist, endlich eine Entscheidung pro Mensch, pro Tier, pro Umwelt treffen würde.

Wir haben an diesem Wochenende Sturm in Schleswig-Holstein. Eigentlich sollte man meinen, die Warnungen in Radio und Fernsehen, die Absagen aller möglichen Veranstaltungen nicht zuletzt an der Nordsee und auf den Inseln würden Wirkung haben, aber weit gefehlt. Die Dummheit des deutschen Menschen in dem vermeintlichen Bemühen, verfehlte Traditionen zu pflegen, ist unbegreiflich.

Der Neuigkeitenbrief der p.machinery — Ausgabe 31 – 22. Dezember 2024

Lange Zeit, keine Neuigkeiten

  • Stimmt nicht.
  • Tatsächlich bin ich vor allem zeitlich sehr im Rückstand.
  • Wobei nicht hilft – und das ist eine Information, die euch vermutlich nicht interessiert –, dass ich derzeit Strohwitwer bin. Mit zwei Hunden, einer Katze und einer Schwiegermutter. Die alle pflegeleicht sind. Aber eben Zeit brauchen.
  • Wirtschaftlich sieht es nicht beeindruckend aus, aber auch nicht wirklich besorgniserregend. Die p.machinery liegt wirtschaftlich irgendwo im derzeit in Deutschland besorgten Mittelfeld. Sprich: Die p.machinery ist nicht Volkswagen :)

Neuerscheinungen

  • Der ursprünglich für Hirnkost gedachte Titel »Science-Fiction goes Punk«, herausgegeben von Tessa Mella, Mario Franke und Uli Bendick (die beiden Letztgenannten haben das Buch auch illustriert), ist nun in der p.machinery erschienen: 214 Seiten im Format 176 x 232 mm, vollflächige Bilder, Zweispaltensatz, EUR 26,90. Weitere Details unter https://www.pmachinery.de/?p=11961.
  • Ralph Alexander Neumüller hat mit seinem »Das Stoffuniversum« den DSFP 2024 als bester Roman abgeräumt (AndroSF 94, siehe auch https://www.pmachinery.de/unsere-bucher/androsf-die-sf-reihe-des-sfcd/androsf-band-71-80/neumueller-ralph-alexander-das-stoffuniversum). Sein Nachfolger – »Das zweigeteilte All« – wird Anfang Januar 2025 verfügbar sein (oder jetzt schon bei den üblichen Internet-PoD-Verdächtigen): AndroSF 208, 340 Seiten, EUR 21,90, Details unter https://www.pmachinery.de/?p=11969).
  • Jörg Weigand schreibt seit 2012 Geschichten um den Meister Li, und nun gibt es erstmals eine Sammlung aller bisher erschienenen Meister-Li-Geschichten: »Die Welten des Meister Li«, 150 Seiten, Paperback, EUR 15,90. Das Buch gehört nicht in die Reihe »Die Welten der SF«, das sollte nicht verwechselt werden. Details zum Buch: https://www.pmachinery.de/?p=11978

Sonstiges

  • Für die Zeit zwischen dem 24.12.2024 und 02.01.2025 fährt die p.machinery auf kleine Flamme herunter. Abgesehen davon, dass ich mir auch mal ein paar Tage Auszeit gönnen möchte – Thema Strohwitwer, siehe oben –, macht auch der Schaltungsdienst Lange in Berlin Ferien, sodass in der Zeit keine Versendungen stattfinden werden. Alle auflaufenden Buchbestellungen werden dann ab 02.01. und 03.01. abgearbeitet.
  • Für das Ende des Jahres 2025 gibt es ab Anfang Januar schon eine Vorankündigung.

Die p.machinery-Bücher gibt es im Buchhandel um die Ecke (der Buchhändler sollte nicht nur über Libri bestellen), im Internet (und nicht nur bei Amazon) sowie im Buchladen des Verlags unter www.booklooker.de/pmachinery (Kauf auch ohne Registrierung = als Gast möglich).

Wir liefern versandkostenfrei (innerhalb der EU und der Schweiz) und mit Rechnung.

[Hirche liest:] Alles Lug und Trug

Unter dem Thema liest p.machinery-Autor Wolfram Hirche am 27. Dezember 2024 ab 19.30 Uhr im Münchner Literaturbüro (MLb) in der Milchstraße 4 zu München. Er liest Autofiktionales und andere Storys aus seinem Werk. Anschließend gibt es eine Diskussion und einen Umtrunk, »wie üblich«, wie er schreibt.

Aktuell sind seine »Männerherzen« (Außer der Reihe 88), aber auch der vorherige Titel »Spottlichter« (Außer der Reihe 65) ist nach wie vor brandheiß.

Hirche, Wolfram, SPOTTLICHTER

Hirche, Wolfram, MÄNNERHERZEN. 33 Storys

 

[VDS] Infobrief vom Freitag, 20. Dezember 2024

Et voilà: alle Texte hier. Und wie sonst auch sind die besonders lesenswerten Beiträge rot markiert.

1. Presseschau
• Lohnt sich Latein noch?
• Elefantensprache entschlüsselt
• Wie man Sprachen lernt
• Sprachen lernen ist sinnvoll
2. Gendersprache
• Gendern löst Streit in Schulklassen aus
• Wahlkampfthema Gendersprache
• Iris Berben steht zum Gendern
3. Sprachspiele:
• Invasion der Xenozismen vom Planeten Grmpf
4. Kultur
• Fehlende Wörter
5. Berichte
• Braunschweiger Till verliehen
6. Denglisch
• Deutsch oder Englisch als Unternehmenssprache?
7. Soziale Medien
• Wahlkämpfende
• Wilma, heul leise!
8. Kommentar
• Weihnachtsgrüße der Redaktion
9. Termine

Zur Weihnacht

Gewidmet all unseren Kunden, Autoren und Autorinnen, Grafikern und Grafikerinnen, allen Menschen dieses Landes (vor allem, aber nicht nur in Magdeburg) und dieser Welt:

Ulrich Harbecke: Der Poet von Bethlehem

Ganz still und heilig war die Nacht.
Fast alles schlief. Nur einsam wacht
das traute und hochheil’ge Paar.
Da stand jedoch, ich denke mir,
ein Fremder vor des Stalles Tür,
ein kleiner, etwas blasser Mann,
mit Brille, Schirm, zerbeultem Hut,
ein Schreibheft noch als Attribut,
und klopfte schüchtern an.
„Wer ist denn das?“ St. Joseph sprach.
Er nahm ein Licht und sah gleich nach.
Der Fremde, der dort vor ihm stand,
war ihm noch völlig unbekannt.
Er sei, so sagte er diskret,
in Betlehem der Hauspoet.
Er liebe es, auf alle Sachen
sich Strophe, Vers und Reim zu machen.
Ein guter Reim sei quasi
wie das Standesamt der Poesie,
wo man ein Paar zusammengibt,
das sich schon lange heimlich liebt.
Man kann in Liedern und Geschichten
dasselbe immer neu berichten.
Parolen, Sprüche, Kontroversen
erweichen sich in Klang und Versen.
Am Ende macht ein Komponist,
weil das doch schön und üblich ist,
daraus ein neues Weihnachtslied,
und das zieht leise durchs Gemüt.
Vielleicht nur Illusion und Traum
und manchmal etwas Kitsch und Schaum,
doch damit werden Welt und Zeit
ein wenig wen‘ger kalt, und weit.
Sogar der Menschen Hass und Streit
ist, wenn in ein Gedicht verwandelt,
fast therapeutisch abgehandelt.
Es wird Gestalt, wird Bild und Klang,
wird Solo- oder Chorgesang,
man wird den Seelenstau famos
wie durch ein Abführmittel los.
Und einer weiß, wie sowas geht.
Das ist nicht etwa der Prophet,
nicht Kleriker und Theologe,
Didaktiker und Philologe.
Es ist vor allem der Poet,
der überm Abgrund tanzt und singt,
der Atemluft und Freude bringt,
als Könner und mit viel Geschick
(gelegentlich mit schlauem Trick)
so manche dunkle, kalte Nacht
ein wenig still und heilig macht.

Und wenn etwas wie hier passiert,
das Gräben schließt und Zukunft schafft
mit Fantasie und Lust und Kraft
ein neues Zeitalter gebiert,
das ist ein Stoff, der – klug gestaltet –
die Herzen rührt, den Geist entfaltet.
Dann läuft das Reimen wie geschmiert.
Hier unten der prekäre Stall,
hoch oben hell der Stern im All.
Es hätten, sagt man, unprobiert
Engel und Hirten musiziert.
Im Wochenblättchen war zu lesen,
drei Kön‘ge seien hier gewesen,
durch Gottes Hand von fern gelenkt
und hätten reich das Kind beschenkt.
Man glaubt gar, dass mit diesem Kind
ein völlig neuer Weg beginnt.
In jedem Land, in jedem Haus
dort breche nun der Frieden aus.
In Parlament, Verein, Partei
sei Schluss mit Häme und Geschrei.
Egal, wer irgendwo regiert,
die Menschenrechte respektiert.
Das schreib ich auf. Das wird man lesen.
An Versen soll die Welt genesen!

Schweratmend schwieg der kleine Mann.
St. Joseph sah ihn staunend an.
Der Ochse hatte unterdessen
das Wiederkäuen fast vergessen.
Der Esel, dem längst alles klar,
rief ein begeistertes „I-A“.
Maria nickte, lachte fein
und sprach: „Genau so soll es sein.“
Dort lag ihr Kind im Krippennest
und schlief ganz ruhig, tief und fest.

Der Dichter sah das traute Glück.
Er zog sich zart und still zurück,
stieg draußen auf sein Flügelross
und ließ beschwingt die Zügel los.

(präsentiert von p.machinery Michael Haitel, Winnert, mit freundlicher Genehmigung des Autors)

[VDS] Infobriefe vom 06.12. und 14.12.2024

Normalerweise verschickt der VDS Informationsmails, dass es einen neuen Infobrief gibt. Darin ein Inhaltsverzeichnis und die Beiträge, die man dann auch auf der Website des Vereins nachlesen kann. Bei den Infobriefen vom 06.12.2024 und 14.12.2024 hat das nicht funktioniert, sodass hier nur die Links auf die Themen auf der Website angeboten werden können:

Für den nächsten Infobrief kann bereits Besserung gelobt werden: Die E-Mail ist schon da, nur der Link auf die Website fehlt noch.

Chinesische Welten

Jörg Weigand hat ein vielfältiges Ausbildungs- und Berufsleben hinter sich. Unter anderem hat er Sinologie studiert, was möglicherweise zwangsläufig dazu führte, dass er 2012 den Meister Li als Figur schuf – und über die Jahre hinweg hegte und pflegte. Erstmals gibt es nun alle bislang entstandenen Meister-Li-Geschichten in einem Sammelband:

Weigand, Jörg, DIE WELTEN DES MEISTER LI

All durch zwei

Es war naheliegend, nachdem uns Ralph Alexander Neumüllers erster Roman »Das Stoffuniversum« gefallen hat – und inzwischen auch klar ist, dass er den DSFP 2024 als bester Roman des Jahres mitgenommen hat –, dass wir auch seinen Nachfolger »Das zweigeteilte All« in Augenschein nehmen und schließlich veröffentlichen. Das Werk wirkt auf den ersten Blick – sprich: der beginnenden Lektüre – ein wenig wie ein sogenanntes »Near-Fiction«-Werk, aber das täuscht. Und abgerundet wird das Werk diesmal mit einer Reihe von Kurzgeschichten, bezeichnet als Fragmente, die die eigentliche Romanhandlung untermauern und erweitern.

Neumüller, Ralph Alexander, DAS ZWEIGETEILTE ALL

Fast ein Kompendium

Vielleicht nicht ein solches, aber doch ein guter und reichhaltig gestalteter Überblick über eine ganze Reihe von sogenannten Punk-Genres, die die Herausgeber da zusammengestellt haben. Das Buch selbst fällt in der AndroSF-Reihe ein wenig aus dem Rahmen: Es ist großformatiger als sonst (immerhin 176 x 232 mm gegenüber den sonst üblichen 127 x 203 mm), die farbigen und vollflächigen Bilder von Mario Franke und Uli Bendick können sich sehen lassen (und sollten auch goutiert werden), und die Texte sind zur besseren Lesbarkeit (wegen kürzerer und damit weniger ermüdender Zeilen) im Zweispaltensatz angelegt.
Wer sich über die verschiedensten Variationsmöglichkeiten der Science-Fiction in diesen Punk-Genres einen  guten Überblick verschaffen möchte, ist hier jedenfalls bei einem guten Buch gelandet.

Maelle, Tessa; Franke, Mario; Bendick, Uli (Hrsg.), SCIENCE-FICTION GOES PUNK