Kleiner Liebling

Peter Kiefer hat nun schon mehrere Bücher in der p.machinery veröffentlicht. Keines davon war ein Blockbuster. Was nicht verwunderlich ist. Der deutsche Buchmarkt ist im Grunde eine Zumutung. Gefühlt hunderttausend Autoren drängeln sich über Print on demand in die Internetportale. Und Kurzgeschichten – selbst in einem Handlungsrahmen geschrieben – sind ja sowieso nichts für den Markt. Und jeder Depp glaubt das.
Wir nicht. Wir mögen Peter Kiefers Geschichten, die immer etwas Besonderes an sich haben. Flair. Lokalkolorit. Wir denken da zum Beispiel an sein »Landläufig«, Geschichten aus der »Welt hinterm Acker«. Das ist schmackhafte … hm … Kleinlektüre. Etwas für zwischendurch. Etwas zum Hängenbleiben.
Ähnlich ist es mit seinem neuesten Werk, mit »Dantes Bar«. Im Gegensatz zu anderen Bargeschichtensammlungen – zum Beispiel von Axel Kruse oder Monika Niehaus – ist die Bar nicht zentrales Handlungselement. Der Handlungsraum ist vielmehr größer, aber in der Mitte sind immer irgendwo die Bar und ihr Wirt Dante. Auch hier beschreibt Kiefer mehr als nur Geschichten einzelner Personen, die kleinen Abenteuer à la Kruse und Niehaus. Bei ihm erwächst aus den Episoden ein eigenes Universum, in das der Leser viel mehr hineindenken kann.
Auch dieses Buch wird wohl kein Blockbuster. Aber vielleicht muss es das auch gar nicht. Vielleicht täte ihm ein Megaerfolg gar nicht gut. Man denke nur daran, jemand käme auf die Idee einer Verfilmung – und würde beim Casting voll daneben greifen. Beispiele gibt es genug. Wenn dieses Schicksal »Dantes Bar« erspart bleibt, hat das vielleicht auch einen Vorteil.
Juwelen gehören um den Hals einer schönen Frau. Oder in einen Safe. Oder auf den Nachttisch sich ihres Geschmacks sicherer Leser.

Kiefer, Peter, DANTES BAR

Strickers Termine

Am 22.12.2023 hat Tiny Stricker im Münchner Literaturbüro (MLb) gelesen. Dazu gibt es einen Abendbericht: hier.

Heute, am 07.01.2024, wird bei Radio Lora eine Lesung aus »Hotel Amir Kabir« aufgezeichnet; ein Sendetermin steht hier allerdings noch nicht fest.

Ganz im Gegenteil zur »Hörbahn on Stage«, auf der ein Auftritt am 21.02.2024 stattfinden wird.

Stricker, Tiny, HOTEL AMIR KABIR

 

Tiny Stricker liest

Und zwar heute abend um 19.30 im Münchner Literaturbüro (MLb) in der Milchstr. 4 zu München. Er liest aus dem aktuellen Roman »Amir Kabir oder Die Wege der Hippies« sowie aus einem noch unveröffentlichten Roman. Die Lesung wird musikalisch mit Werken aus den 60ern und 70ern begleitet, die Wolfram Hirche auflegt.
Siehe auch: hier.

Stricker, Tiny, HOTEL AMIR KABIR

 

Das Katzmarz-Quartett – komplett

2022 haben wir mit dem Quartett begonnen. Zu seinem 70. Geburtstag am 03.11. erschien »Im Garten der Ewigkeit« mit katzmarzschen Texten und Fragmenten, herausgegeben von Ellen Norten, Hubert Katzmarz‘ Witwe und nach wie vor Verwalterin seines literarischen Nachlasses. Und 2023 präsentierten wir zu seinem 20. Todestag am 23. Oktober gleich drei Bücher: Zum einen »Abschied von Bleiwenheim«, die überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe des gleichnamigen Bandes aus dem Jahr 2013; zum zweiten »Rückkehr nach Bleiwenheim«, eine weitere Anthologie zum Gedenken an Hubert Katzmarz; und nun schließlich den vierten Band des Quartetts, »Ein Meisterwerk der Weltliteratur« mit einem Roman und einer Novelle aus der Feder des Autors.

Alle vier Bände präsentieren sich in hochwertiger Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag, Lesebändchen, Titelbilder und Illustrationen von Thomas Hofmann. (Diese Ausstattung gibt es nur vom Verlag; die Internetbuchhandlungen können nur ein Hardcover ohne Schutzumschlag liefern.)
Wer Details zu den Büchern nachlesen möchte, klicke einfach auf die unten abgebildeten Cover.

Die Macht einer Frau

Man denkt ja gerne, dass Frauen erst etwa ab Anfang des 20. Jahrhunderts mehr und mehr Macht gewinnen konnten – aber das ist ein Irrtum. Klar, es gibt große und bekannte Namen, die Kaiser und Könige an der Kandare hatten. Aber es gibt auch Namen, die eher unbekannt sind – und vor allem Rollen spielten, die manch einer nicht für möglich halten wollte. Und will. So mag so mancher überzeugte Katholik möglicherweise bezweifeln, dass Päpste früherer Jahrhunderte sich Mätressen hielten …
Und doch war es so. Und das waren nicht etwa Mädchen und Frauen, die nicht anders konnten, als sich dem Willen des Mächtigen zu beugen, sondern durchaus auch Frauen, die selbst über Macht und Einfluss verfügten.

Eine solche Frau war Mathilde von Tuszien, auch bekannt als Mathilde von Canossa. Und Karla Weigand, gewieft und geübt im Verfassen historischer Romane, beschreibt das Leben dieser Mathilde in aller gebotenen Ausführlichkeit – und vermittelt dabei gleichzeitig Fakten über gleich drei Päpste, deren Geliebte sie war.
Das Buch basiert auf Tatsachen – die sich übrigens leicht recherchieren lassen – und vermittelt dem interessierten Leser Wissen über die Zeit der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung. Damit ist der Roman nicht nur ein belletristisches Werk, sondern durchaus auch als Sachbuch brauchbar.

Weigand, Karla, MATHILDE. Markgräfin von Tuszien, Herrin von Canossa, Geliebte dreier Päpste