Neuigkeiten
Zufallswiederfund
Ob man’s glaubt oder nicht — auf unseren Verlagscomputern lagern auch Daten zu Buchprojekten, die liegen und liegen und liegen … und genau genommen fast verschütt gegangen sind. Wenn Cheffe nicht ab und zu mal wühlen gehen würde … So ist jedenfalls dieses kleine Buchprojekt mit unserer Autorin und Herausgeberin, Lektorin und NOVA-Redakteurin Marianne Labisch doch noch zustande gekommen. Es hat so gar nichts mit SF oder Fantastik zu tun — was okay ist –, sondern widmet sich eindeutig einer der Leidenschaften der Autorin Labisch: dem Fotografieren. Und dem Fotografieren in der Gegend und Umgebung, in der sie lebt. Denzlingen — in der deutschen Toskana, wie man die Gegend dort Richtung Freiburg im Breisgau wohl nennt.
Das Buch ist ein Bildband mit kurzen, erhellenden Begleittexten. Es erscheint erst Anfang Juni 2023, nachdem sich zeigte, dass unser hochgeschätzter Schaltungsdienst an Urlaubszeit und Auslastung zu leiden hat.
Fortgang der Erinnerungen
Herbert W. Franke ist von uns gegangen — und manch einer mag Zweifel gehabt haben, aber es darf als sicher angenommen werden, dass wir die »SF-Werkausgabe Herbert W. Franke« zu Ende bringen werden. Dieser Tage geht es bereits weiter:
Selbstverpflichtung
Haus- und Hofverlag einer Schriftstellerin zu sein, birgt eine Verpflichtung in sich. Gabriele Behrend indes ist eine Schriftstellerin, die es einem Verlag wie dem unseren einfach macht, der Verpflichtung nachzukommen, die Ansprüche zu erfüllen, ein guter Partner zu sein. Denn was die Autorin aktuell abliefert, gehört im Bereich Science-Fiction in eine ganz besondere Ecke. Wir würden sie als »Psycho-SF« bezeichnen, vielleicht auch als »psychedelische SF« — oder beides. Der aktuelle Roman jedenfalls steht in einer Tradition, die Gabriele Behrend schon mit »Salzgras & Lavendel« begonnen hat. Einmal mehr geht es »im Schatten der Hydrangea« um eine Geschichte, die mit dem Geist, der Psyche eines Menschen zu tun hat, die sich hier sogar vorrangig im Geist einer Frau, einer wachkomatösen Selbstmörderin abspielt, wo versucht wird, die Patientin zur Rückkehr in die wirkliche Welt zu überzeugen. Und das Vorhaben lässt sich nicht nur wegen der Patientin nicht ganz so einfach umsetzen — da spielen auch die Absichten eines Therapeuten eine große Rolle. — Spannung mit Anspruch und Tiefgang, kurz: Gabriele Behrend.
Reihenweise
Eine gute Buchreihe zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass jeder Band den Käufer und späteren Leser zu fesseln und schon für den nächsten Band zu interessieren weiß, sondern auch dadurch, dass jeder Band gegebenenfalls als eigenständiges Buch zu lesen ist, sodass kein Käufer und Leser sich bemüßigt fühlt, mehr Geld ausgeben zu müssen, als er für nötig und sinnvoll erachtet. Bernhard Kempens sogenannte Greedy-Romane, die erotisch angehauchten und durchwirkten Geschichten aus seinem Xenosys-Universum, erfüllen beide Kriterien gleichermaßen.
Selbstverständlich muss man die eindeutigen Anspielungen in seinen leicht als Erotik-SF einzustufenden Werken mögen — es gibt ja auch unter SF-Fans einen statistisch nachvollziehbaren Hang zur Prüderie –, aber Bernhard Kempen schreibt deutlich feinsinniger als plakativ, und auch wenn wir die Romane vorsichtshalber »ab 18« einstufen (müssen), so sind sie auch durchaus für die heutige Jugend unter 18 Jahren geeignet, ohne einen Verhaltensschaden zu hinterlassen.
Immerhin aber kann man auch den vierten Band seiner Greedy-Xenosys-Romane als eigenständiges Werk lesen. Was aus den Vorgängerbänden von Bedeutung ist, wird hinreichend ausführlich erwähnt; ansonsten kann man sich ganz der aktuellen Handlung widmen, die einmal mehr nicht nur aus zweideutigen Andeutungen besteht, sondern durchaus Stringenz und ordentliche Spannung vorweist.
Sicher ist auf jeden Fall: Bernhard Kempen liefert gute Unterhaltung: spannend, spritzig, amüsant, einfach unterhaltend.
Günstige Gelegenheit
Als Alfred Vejchar, der spätere Herausgeber, mit der Idee eines Buches an uns herantrat, das sich mit der Geschichte und dem Ist-Zustand des österreichischen SF-Fandoms beschäftigen würde, war ohne Frage klar, dass wir dieses Buch verlegen würden — natürlich in der Reihe »AndroSF« und damit »für den SFCD«. Und nicht nur das — die Gelegenheit war günstig, etwas mehr für den SFCD zu tun, und so erwies sich Thomas Recktenwald, derzeitiger Vorsitzender des Science Fiction Club Deutschland (SFCD, www.sfcd.eu) ohne große Diskussionen für die weitergehende Idee offen, das Buch auch als Ausgabe 158 des ANDROMEDA SF MAGAZIN des SFCD zu veröffentlichen. Denn immerhin haben die Österreicher schon immer eine Rolle im SFCD gespielt, und immerhin hat das österreichische SF-Fandom (wie übrigens auch das Fantasy-Fandom, Stichwort FOLLOW) eine deutliche stärkere Verbindung zum deutschen SF-Fandom als zum Beispiel das schweizerische. Was nicht nur an der Zahl der SF-Fans hüben wie drüben liegen dürfte.
Ein Hinweis: SFCD-Mitglieder erhalten dieses Buch als ANDROMEDA SF MAGAZIN 158 im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages. Österreichische Interessenten können das Buch auch über Alfred Vejchar beziehen, wenn sie möchten.
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Nein, keine Telefonnummer. Sondern die Platzierungen der p.machinery beim Kurd-Laßwitz-Preis 2023. Gewinnen ist nicht alles. Nominierungen und Platzierungen sind auch toll.
Die Ergebnisse im Detail: hier.
[VDS] Der Infobrief vom 23.04.2023
Und manchmal geht es dann doch fix. Fixer. Heute schon geht es hier zum Inhalt des Infobriefs.
1. Presseschau
• KI macht, was sie will
• Verfall der Sprache
2. Gendersprache
• Niemand kann richtig gendern
• Verminte Sprache
• Mit zweierlei Maß gemessen
• Ungefragt gegendert
• Wermelskirchen ohne Sternchen und Co.
• Trans Frau: Gendern ist Quatsch!
3. Kultur
• Raus aus der Selbstzensur
• Kränkende Worte, gekündigte Freundschaften, Grabenkämpfe
• Hollywoods Kunstsprachen
• Beirat fördert Heimatpflege
• Bedrohte Vielfalt
4. Berichte
• Programm der Sprachtage in Mainz
• Neu in der VDS-Mediathek: „Thüringen, Deine Sprache“
5. Denglisch
• Gen Z und die Anglizismen
6. Soziale Medien
• Fürs Gendern streiken
7. Kommentar
• Merkwürdig, alles auf Englisch
8. Termine
[VDS] Der Infobrief vom 17.04.2023
Wieder mit ein paar Tagen Nachlauf … Es dauert bisweilen ein Weilchen, bis der Internetlink zum Infobrief verfügbar ist. Der hier.
1. Presseschau
• Über v
• Uni Münster streicht Wilhelm II.
• „Wo sind all die Indianer hin?“
• Unsinn verbreitet
2. Gendersprache
• Berliner*innen Luft
• Doppelpunkt-Dilemma
• Beim Schummeln erwischt
• Lehrerverband lehnt Gendern ab
• Keine Mütter mehr: ein Nachtrag
• Wenn es überschwappt
3. Sprachspiele: Unser Deutsch
• Die Menschen mitnehmen
4. Kultur
• Plattdeutsche Wochen
• Deutsch in Vancouver
• Colourismus
5. Berichte
• Sprachnachrichten Nr. 97
6. Denglisch
• Baummörder
• Selbstkolonisierung
7. Kommentar
• Lass uns mal polarisieren
8. Termine