Labisch auf die Ohren

Marianne Labischs Kurzgeschichte »Verbannung« erschien gedruckt vor gut einem Jahr in der Story-Center-Anthologie »NUMMERN«. Und nun gibt es sie auch zum Anhören. Hier. Thomas Speck hat sich mit seinem Podcast »Der Schalltrichter« trefflich darum gekümmert.

Labisch, Marianne & Acheronian, Galax (Hrsg.), NUMMERN. Story Center


Edit 05.12.2024: Die Datei bei Spotify liegt nicht mehr vor.

Wirklich fantastisch

Dieses Buch ist ein kleines Monster. Es ist das bislang teuerste Buch unseres Verlags — was die Produktionskosten angeht. Die Kalkulation vom Verkaufspreis ist die bislang spitzeste unserer Finanzabteilung — so spitz, dass man Insulin damit spritzen könnte. Und die Optik, die Haptik, das Gesamterscheinungsbild zeigt das bislang schönste Werk, das wir verlegen. Und die ersten Reaktionen fallen entsprechend aus: »Das Buch mit den Bilderwelten des Rainer Schorm ist großartig! Wohl eines der schönsten Bücher aus Deinem Verlag«, schreibt heute Morgen einer der ersten Empfänger des Werkes.
Weit über 200 ganzseitige farbige Bilder aus dem Werk des Rainer Schorm sind das Herz des Buches, und sie werden begleitet von Storys, die von einer Reihe dieser Bilder inspiriert wurden. Die Storys stammen aus zwei klaren Genres: Science-Fiction und Fantastik — und damit aus Rainer Schorms Kreativwelten. Die Autorenliste kann sich erwartungsgemäß sehen lassen — siehe unten.
Wir sind der Verlag dieses Buches.
Wir können uns erlauben, stolz auf das Werk zu sein.

Weigand, Jörg (Hrsg.), FANTASTISCHE WIRKLICHKEITEN. Die Bilderwelten des Rainer Schorm

Durchweg lesenswert: Zeitphänomene am Bodensee

Dieter Rieken, selbst Autor bei p.machinery, hat das Buch »Von Zeit zu Zeit« des Autorenkollegen Hans Jürgen Kugler besprochen:

Daniel Damberg, ein freischaffender Lektor und Konzertkritiker, wacht im Juli 2022 in seiner Wohnung in Freiburg auf und stellt fest, dass sich die Zeit um ihn herum extrem verlangsamt hat. Nur er selbst ist von diesem Phänomen nicht betroffen. Nach ein paar Stunden, in denen er seine Umgebung erkundet hat, kommt es zu einer Art Zeitraffer, und der Spuk, der die ganze Stadt erfasst hatte, ist vorbei. Das Erlebnis hat Daniel so verstört, dass es ihn noch lange beschäftigt. Der Arzt, den er konsultiert, kann ihm nicht helfen – ebenso wenig wie Tobias Heubach, Daniels früherer Mitbewohner und bester Freund, dem er sich anvertraut. In den folgenden Monaten kommt es zu weiteren ungewöhnlichen Phänomenen. Heiße Windstöße und Lichtblitze am nächtlichen Himmel führen Daniel und Tobias zunächst auf einen Joint zurück, den sie rauchen – bis Tobias verkohlte Fledermäuse auf dem Balkon und im Garten findet. Während einer Fahrradtour mit Iris Lutz, Daniels früherer Flamme, beobachtet das Paar in der Dunkelheit eigentümliche Leuchterscheinungen, die es für einen Meteoritenschauer hält. Auf einem Kurzurlaub bei Überlingen stranden die beiden dann in einer Art »Zeitverzögerungsfeld«, wie es Daniel im Vorjahr erlebt hat. Ihr Versuch, sich daraus wieder zu befreien, wird zu einem dramatischen Überlebenskampf.

Mit seinem jüngsten Buch hat der Autor, Journalist und Herausgeber Hans Jürgen Kugler einen kleinen, feinen Roman geschrieben. Klein, weil er nur 180 Seiten umfasst, aus einem einzigen Blickwinkel – dem der Hauptfigur – geschrieben ist und sich regional auf wenige Schauplätze konzentriert. Fein, weil er in Sachen Story, Sprache und Stil zu begeistern weiß.

Die Handlung wird lange ausschließlich aus Daniels Sicht wiedergegeben – und sie erschöpft sich nicht in dem oben beschriebenen Plot. »Von Zeit zu Zeit« erzählt auch die Geschichte eines Mannes, der anspruchslos und selbstzufrieden ist und dem Neugier und Abenteuerlust abhandengekommen sind; der lange alleine gelebt hat und dem es deshalb schwerfällt, unbefangen auf andere zuzugehen. Als er seine Jugendliebe wiedertrifft und sie ihm Avancen macht, werden ihm seine Defizite bewusst. Die gemeinsame Fahrradtour im französischen Jura weckt in ihm den Wunsch, sein Leben zu ändern. Doch das fällt ihm schwer. Es ist streckenweise geradezu quälend zu lesen, wie Daniel sich beim Versuch, Iris näherzukommen, immer wieder selbst im Weg steht.

Das albtraumhafte Erlebnis der Zeitanomalie einerseits und Daniels Hoffnung auf Veränderung andererseits bieten zahlreiche Anlässe für Gedanken und Gespräche über die Zeit, über die Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf das Heute, über verpasste Gelegenheiten und neue Chancen. Die Reflexionen, die den Roman durchziehen, umfassen nicht nur Daniels und Iris’ Leben, sondern auch das ihrer ganzen früheren Clique aus Villingen.

Erst im letzten Drittel weitet das Buch den Blickwinkel: Auf die Flugverkehrsleitung in Zürich, wo »Normalzeit« herrscht, und auf ein Passagierflugzeug im Luftraum über dem Protagonisten, das in der Zeitanomalie festhängt – und der dasselbe Schicksal droht wie den Fledermäusen. Dadurch werden die Gefahren, die ein größeres »Zeitverzögerungsfeld« darstellen würde, auf dramatische Weise deutlich gemacht.

Die schüchterne Liebesbeziehung, die sich nur langsam entfaltet, ist einfühlsam entwickelt – wenn auch nur aus Daniels Sicht dargestellt. Die Dialoge sind sehr lebensnah und wirken nie verkünstelt. Zu den faszinierenden Passagen gehören die, in denen Kugler die Zeitverzögerungsphänomene beschreibt: die Kälte in geschlossenen Räumen, die Beschaffenheit von Wasser in seinen vielen Erscheinungsformen, die Gefahren, die von Blättern, Grashalmen und Insekten ausgehen, und die Probleme damit, Nahrung zu sich zu nehmen.

Die Schauplätze des Romans sind Freiburg im Breisgau und die Gegend rund um Überlingen. Kugler versteht es, die Eigenart und Atmosphäre der Schwarzwaldmetropole und der Bodenseeregion in vielen Details einzufangen.

Eine weitere Stärke dieses durchweg lesenswerten Buchs ist sein Ende: Der Autor verzichtet auf eine detaillierte physikalische Erklärung des Zeitphänomens und belässt es bei einer Andeutung, die er Tobias’ Frau, einer Teilchenphysikerin, in den Mund legt. Was den Protagonisten selbst betrifft, überraschen die letzten Seiten, denn bei aller der Gefahrensituation angemessenen Tragik gibt es zumindest für Daniel und Iris eine versöhnliche Lösung.

Siehe auch: https://deutsche-science-fiction.de/?p=5695

Kugler, Hans Jürgen, VON ZEIT ZU ZEIT

Leben als Literatur – Gerd Scherm liest

Gerd Scherm ist ein Multitalent – multipel preisgekrönt. In der p.machinery ist er als Autor, Grafiker und Herausgeber aufgetreten. Und nun haben wir die Freude, eine Lesung bekanntzugeben:

Lesung Gerd Scherm
Leben als Literatur
Musik: Manuel de Roo, Gitarre

Montag, 8. November 2021 um 20 Uhr
Logenhaus Fürth
Dambacher Str. 11

Wir laden ein zur Buchpremiere der Autobiografie von Gerd Scherm:
Einmal Leben und zurück
Der sinnliche Band mit über 200 Abbildungen entfaltet ein facettenreiches Leben.
Der Autor beschreibt auch, wie er ausgerechnet am Ort der Lesung zur Freimaurerei gefunden hat.

Als weiteres Glanzlicht liest Gerd Scherm aus seinem bibliophilen Prosabändchen
Der Mann, der im Chelsea Hotel einen Zimmerbrand bestellte

Über Ihren Besuch freuen sich der Autor, der Gitarrist und die Freimaurerloge »Zur Wahrheit und Freundschaft«.

Es gilt die 3G-Regel!

Um Voranmeldung wird gebeten – bitte nutzen Sie unser Formular:
http://www.zurwahrheitundfreundschaft.de/index.php/aktuelles
oder
Email: frm@manuelderoo.net

Großes Kompliment: Zuschrift von Max S.

Uns erreichte eine schöne Nachricht, die wir hier veröffentlichen dürfen:

Denn „Unter den Sternen von Tha“ hat mich wirklich nachhaltig begeistert, aber ich glaube, ich muss es ein zweites Mal lesen, bevor ich en detail darüber eine inhaltliche Aussage treffen kann. Bis dahin melde ich aber gerne zurück, dass ich das Buch mit großem Genuss gelesen habe (in einem Rutsch während eines Strandtags) – der Sprachstil ist, sobald man sich auf seine Komplexität eingelassen hat, äußerst flüssig und einfach schön, und die Ideen und Konzepte, die du damit verarbeitest, sind alles, was SciFi sein soll. Ich habe schon lange keinen SF-Roman mehr gelesen, der mich so stark an die „goldene Ära“ (die ich nur durch die alten Heyne-Sammelbände meiner Eltern kenne) erinnert! Moderne SF lese ich zwar ebenfalls gerne, aber die Schwerpunkte der Handlung liegen darin doch meist anders als bei „Tha“. Ich finde es faszinierend und bemerkenswert, mit welcher scheinbaren Leichtigkeit du diese gigantischen Bögen spannst und welche bombastischen Dimensionen von Zukunftsvision du eröffnest. Von den „naheliegenderen“ wie dem – ich nenne es mal so – universalen Grundeinkommen bis hin zu den esoterischeren wie der Existenz und Verwendung der Parallelkörper und des Planeten Tha selbst – einfach toll!

Ich muss zugeben, dass mir ein wenig die Worte fehlen, zu beschreiben, was „Tha“ beim Lesen mit mir gemacht hat – so ähnlich, wie es René auch ging. Meiner Mutter erging es genauso, und sie wird das Buch auch nochmals lesen.

Insofern möchte ich mich auch im Namen meiner Eltern wirklich herzlich bei dir bedanken!

Kurth, Heribert, UNTER DEN STERNEN VON THA

Voilà, wir sind da!

Der Verleger Michael Haitel und Kai Beisswenger machen ab sofort coole Bücher für autonome Leser.

Was bedeutet das für unsere Stakeholder?

  1. Leser: Schmökert auch mal zwischen den Stühlen!
  2. Autoren: Habt ihr einen Genre-Mix in der Schublade?
  3. Verlage: Nix für euch könnte gut für uns sein (Wir lieben Empfehlungen)!
  4. Buchhandel: Gemach, ihr findet schon einen Platz für unsere Bücher 😊
  5. Blogger: Andere Verlage haben auch hübsche Bücher!
  6. Kritiker: Haut uns in die Pfanne!
  7. Andere: Haltet uns auf dem Laufenden!

Das Kleingedruckte

»Zwischen den Stühlen« (ZdS) ist ein Imprint von p.machinery. Für ZdS verlegen wir ausgewählte Bücher zwischen den Genres. Jede Autorin, jeder Autor erhält einen fairen Vertrag. Neben den üblichen Leistungen (Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung, Layout …) kümmern wir uns auch um ein zielgruppenorientiertes Marketing. Als engagierte Kümmerer sind wir auch nicht frei von Fehlern, aber wir geben unser Bestes. Über Tipps, Ratschläge, Verbesserungsvorschläge, Anmerkungen freuen wir uns sehr. Wir hören voneinander und lesen uns!

Zur Lage der Herausgeber

Es gibt einen neuen Casus in Sachen VG Wort, und diesmal geht es den Herausgebern an den Kragen. Der Herr Verleger hat sich dazu privat geäußert: hier. Weiteres dazu: hier.


Edit 21.01.2023: Die VG Wort hat das PDF mit dem Urteil entfernt. Danke schön.

Schöne Bücher verdienen schöne Rezensionen

Wenn das keine Binsenweisheit ist, dann ist es jedenfalls doch die Wahrheit. Und Yvonne Tunnat, die sich selbst als »Rezensionsnerdista« bezeichnet, hat uns eine wundervolle Besprechung unseres wundervollen Buches gegönnt: hier. Da hat sich das Rezensionsexemplar doch wirklich gelohnt.

Labisch, Marianne & Scherm, Gerd (Hrsg.), DIE RESIDENZ IN DEN HIGHLANDS

 

Noch immer im Programm – jetzt mit Leseprobe

Die große Storysammlung eines großen Meisters der deutschsprachigen SF-Kurzgeschichte ist immer noch im Programm: Helmuth W. Mommers’ »Anderzeiten«. Und nun dürfen wir die enthaltene Kurzgeschichte »Ein Programm zum Verlieben« als Leseprobe präsentieren: hier.

Das wundervolle Titelbild stammt nach wie vor von dem ebenso großartigen Lothar Bauer.

Mommers, Helmuth W., ANDERZEITEN. Erzählungen