Meisterwerk aus Frauenhand

Gabriele Behrend ist die deutsche SF-Autorin, der wir inzwischen nicht mehr zutrauen, irgendwelchen Mist zu schreiben. Ganz im Gegenteil. Natürlich sind ihre »kleinen Werke«, die weihnachtlich angehauchten Bücher im querformatigen Hardcover (vulgo: »Rosi und die frechen Früchtchen«, »Herr Schluff und der Elch« und die »Na|sen|gno|mo|no|mie«), etwas ganz anders, aber auch die haben ihren besonderen Reit – jedenfalls für Menschen, die genau nach solchen Werken suchen (und ja, wir haben noch Vorrat!).

Nach dem KLP- und DSFP-nominierten »Salzgras & Lavendel« aus dem Jahre 2020 gab es 2021 zwei Storysammlungen (vulgo: »Die Liebesmaschine« und »Humanoid 2.0«, Letzteres eine Neuausgabe einer älteren Sammlung namens »Humanoid«, aufgepumpt mit zwei neuen Storys) gibt es nun ein neues Werk, und wir haben uns einmal mehr entschlossen, das kleine Prachtstück nicht an ignorante SF-Fans zu verballern, sondern in der Reihe »Außer der Reihe« auch den Interessenten anderer Genres zugänglich zu machen.
»Das Dorf am Grunde des Sees« jedenfalls ist eine Geschichte mit einem eindeutigen SF-Element, mit einem leichten Fantasyeinschlag, mit einem winzigen Touch viktorianischen Flairs – und mit einer zauberhaften Story, die einen bis zum Schluss unter Spannung hält, denn auch, wenn man glaubt, frühzeitig zu wissen, wie das alles endet, so ist das Ende dann doch überraschend.

Behrend, Gabriele, Das Dorf am Grunde des Sees

Paperback nachgereicht

Zu dem schon Ende Januar 2022 erschienenen Titel »Spottlichter« von Wolfram Hirche haben wir bereits Ende März noch ein Paperback nachgelegt. Der Preisunterschied zum Hardcover ist mit nur 3 Euro eher marginal, aber es hat sich gezeigt, dass das Paperback von möglicherweise größerem Interesse ist – schon von der Handhabung her. Das Buch ist einfach kein Sammlerstück, sondern ein Schmökerwerk, in das man immer wieder hineinliest, und wieder und wieder … Da ist ein Hardcover am Ende einen Tick unpraktischer. Meint das Publikum.

Hirche, Wolfram, SPOTTLICHTER

Verkaufsförderndes Urteil

Als Verleger kommt man bisweilen auch dazu, ein Buch »außer der Reihe« zu verlegen. Ich habe das inzwischen fünfundsechzig Mal getan – und das fünfundsechzigste Buch, die »Spottlichter« von Wolfram Hirche, ist ebenso außergewöhnlich wie die vorhergegangenen Veröffentlichungen. Solche Bücher zu vermarkten, ist indes nicht einfach, wenn man aufgrund seines Verlagsschwerpunkts – hier: Science-Fiction – eine Zielgruppe anspricht, die oft genug mit Büchern »außer der Reihe« nicht viel oder gar nichts anfangen kann. Umso mehr erfreut einen dann eine außergewöhnliche Buchbesprechung, die in diesem Fall Andreas Vogt in seinem privaten Blog veröffentlicht hat: hier. Vogts Fazit:

Die Sammlung ist ein heiteres und anregendes Buch, wenn auch nicht ohne Wiederholungen (was daran liegt, dass eine Glosse in einer Monatszeitschrift über zehn Jahre Inhalte und Aussagen haben darf, die sich wiederholen – die aber dann, hintereinander in einem Buch gelesen, mitunter redundant wirken). Trotzdem: Die „Spottlichter“ bilden, unterhalten und lassen den literaturbegeisterten Bildungsbürger schmunzeln. Sehen Sie hier ein Ironiezeichen? Nein, nicht nötig.

Hirche, Wolfram, SPOTTLICHTER

 

Spott im Lichte

Auch wenn wir unseren Sitz in den äußersten Norden des Landers verlegt haben, hindert uns das nicht, Münchner Autoren zu verlegen. Nach Tiny Stricker – mit seiner Werkausgabe – und Klaus Hübner – mit seiner Tetralogie »Kein Twitter, kein Facebook. Von Menschen, Büchern und Bildern« – hat es nun den dritten Münchner Autor erwischt, der sich anschickt, mehr als ein Buch in unserem Verlag zu veröffentlichen: Wolfram Hirche ist Rechtsanwalt mit einer Leidenschaft für satirische Glossen. Seine »Spottlichter« aus den »Literaturseiten München« der Jahre 2010 bis 2021 erscheinen nun erstmals gesammelt. Und auch, wenn sich sein Fokus gern und häufig auf Münchner und seine Bewohner richtet, ist das Buch auch für Nichtmünchner interessant. Immerhin bekommt auch Herr Söder einen ab …

Hirche, Wolfram, SPOTTLICHTER

Spekulantenpack

Es ist wie bei vielen Rohstoffen: Die Preise werden durch Spekulanten bestimmt, wenn es der Markt hergibt.
Seit Beginn der Seuche wird eine zunehmende Papierknappheit kolportiert, die in der Tat allerdings Papiersorten betrifft, die zu einem mehr oder minder großen Anteil aus sogenannten Altpapieren hergestellt werden. Das sind am Ende vor allem Papiere, die im Großrollendruck (für Tageszeitungen, Werbebeilagen etc.) verwendet werden. Bilderdruck- und Werkdruckpapiere, wie sie vorrangig in der Produktion von Taschenbüchern und Hardcovern genutzt werden, sind von der Verknappung nicht in relevantem Umfang betroffen.
Und trotzdem: Die Preise steigen, weil Hersteller und Handel an Margen mitnehmen, was geht. Angetrieben wird das von Spekulanten, die dafür sorgen, dass die preisgünstigen Papiere knapp und knapper werden, et voilà! Der Beweis für die Verknappung ist erbracht, die Preissteigerungen sind als notwendig erwiesen.

Erstmals in der Geschichte unseres Verlages müssen wir den Preis eines Buches anpassen, weil wir anderenfalls Verluste einfahren – was eindeutig nicht unser Geschäftsgegenstand ist. Betroffen ist Dirk C. Flecks Sammlung von Internettexten »99NOTES«, vor drei Jahren erschienen und nach wie vor nachgefragt. Zur Vermeidung von Verlusten müssen wir den Preis von ursprünglich EUR 17,90 auf nunmehr EUR 19,90 anheben – wobei wir davon ausgehen, dass wir das zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die Marktlage geändert haben sollte (und das wird sie irgendwann), rückgängig machen werden. Als kleinen Ausgleich haben wir den E-Book-Preis von EUR 8,99 auf EUR 6,99 gesenkt – und dies wird dauerhaft so bleiben.

Fleck, Dirk C., 99NOTES