Ja, ganz sicher ist Karla Weigand keine böse Frau. Auch wenn ihre aktualle Sammlung an Kurz- und Kürzestgeschichten, größtenteils, aber nicht nur aus dem Fundus der Miniaturen der Phantastischen Bibliothek, genau diesen Titel trägt: »Die böse Frau«. Es ist der Titel einer ihrer Kurzgeschichtensammlungen und einer Story, die auch schon in einer anderen Sammlung der p.machinery erschienen ist – Kai Fockes und Sabines Frambach »Staubkornfee trifft Ich-Maschine –, die das Gleiche macht, was diverse andere Sammlungen der p.machinery schon gemacht haben: Kurz- und Kürzestgeschichten aus den Miniaturen der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar einem breiteren Publikum zu präsentieren, während die Bibliothek sich dem Markt nach wie vor verweigert. Zu unserer Freude, zu unserem Vergnügen und hoffentlich auch zum Vergnügen der Leser auch dieser Sammlung, dieser »bösen Frau«, die – aufgepeppt mit Grafiken aus dem Hause Rainer Schorm – Lesevergnügen fantastischer Provenienz in ordentlicher Genrebreite präsentiert.
Einmal mehr gilt auch hier: Wer Kurzgeschichten nicht mag, sollte sich Hilfe suchen. Zum Beispiel in Form dieser Sammlung. Und wer sie trotzdem nicht liest, ist selber schuld. Ällebätsch.