Am Ende wird doch alles gut

Es gibt Projekte, die laufen total unrund. Das Buch, das hier vorgestellt wird, wurde als Anthologieprojekt der Geschichtenweber schon 2012 gestartet, unter einer anderen Herausgeberin und nach vielen Kapriolen 2018 endgültig für gescheitert erklärt. Aber Marianne Labisch, die bei diesem Buch nun als Herausgeberin fungiert, schreibt  in ihrem Nachwort:
»Ich wusste, dass es für einige Autoren die allererste Veröffentlichung gewesen wäre und es tat mir leid, dass die nun gleich beim ersten Mal so auf die Nase fallen sollten. Und so stieg ich wieder ein, änderte ein paar Dinge am Setting und bat die Autoren um leicht abgeänderte Versionen ihrer Storys und suchte einen Grafiker für die Illustrationen, die mir für diese  wundervollen Geschichten vorschwebten, und einen Verlag, der beides zusammen ins rechte Licht rücken konnte.«
Und dieses Motiv war nicht nur ehrenhaft, sondern auch erfolgreich. Ein Grafiker wurde in Gerd Scherm gefunden, ein Verlag in unserer p.machinery – und das resultierende Gesamtwerk kann sich haptisch, optisch und inhaltlich in jeder Form sehen lassen.

Das Buch selbst lässt sich am ehesten dem Genre der Fantasy zuordnen, aber die orientalen Merkmale der Geschichten überwiegen klassische Fantasyelemente bei Weitem. Die seinerzeit geplante Anlehnung der Geschichten an die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht ist erkennbar, aber nicht die eigentliche Hauptsache. Vielmehr erinnert das Flair mancher Geschichte eher an Karl Mays Storys um Kara Ben Nemsi und seine Freunde.

Labisch, Marianne (Hrsg.), DIE GOLDENE FEDER. Geschichten aus dem alten Orient