Die Macht einer Frau

Man denkt ja gerne, dass Frauen erst etwa ab Anfang des 20. Jahrhunderts mehr und mehr Macht gewinnen konnten – aber das ist ein Irrtum. Klar, es gibt große und bekannte Namen, die Kaiser und Könige an der Kandare hatten. Aber es gibt auch Namen, die eher unbekannt sind – und vor allem Rollen spielten, die manch einer nicht für möglich halten wollte. Und will. So mag so mancher überzeugte Katholik möglicherweise bezweifeln, dass Päpste früherer Jahrhunderte sich Mätressen hielten …
Und doch war es so. Und das waren nicht etwa Mädchen und Frauen, die nicht anders konnten, als sich dem Willen des Mächtigen zu beugen, sondern durchaus auch Frauen, die selbst über Macht und Einfluss verfügten.

Eine solche Frau war Mathilde von Tuszien, auch bekannt als Mathilde von Canossa. Und Karla Weigand, gewieft und geübt im Verfassen historischer Romane, beschreibt das Leben dieser Mathilde in aller gebotenen Ausführlichkeit – und vermittelt dabei gleichzeitig Fakten über gleich drei Päpste, deren Geliebte sie war.
Das Buch basiert auf Tatsachen – die sich übrigens leicht recherchieren lassen – und vermittelt dem interessierten Leser Wissen über die Zeit der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung. Damit ist der Roman nicht nur ein belletristisches Werk, sondern durchaus auch als Sachbuch brauchbar.

Weigand, Karla, MATHILDE. Markgräfin von Tuszien, Herrin von Canossa, Geliebte dreier Päpste