Sollen Romane gegendert werden? Eine Umfrage

Ein gerade für einen Verleger belletristischer Literatur hochinteressantes Thema. Unsere Ansicht ist simpel: Wer Literatur gendert, sollte nicht veröffentlicht werden. Geschweige denn gelesen. — Der anfängliche Tenor der Umfrage zeigt eine Ablehnung deutlich über 60 %.

In der „Schönen Literatur“ findet sich Gendersprache sehr selten – aus gutem Grund: Genderformen stören den Lesefluss oder führen zu Unklarheiten, beispielweise wenn maskuline und feminine Personenbezeichnungen abgewechselt werden. Wird hingegen konsequent durchgegendert, entsteht ein unlösbares Dilemma. So als würde man vom Nachbartisch dauernd um die Uhrzeit gebeten, zerreißt die abstrakte Frage (nach der jeweils angemessenen diversitätsgerechten Form) die Stimmung und lenkt ab von der Geschichte. Der Text wird ungenießbar. Das Meinungsforschungsinstitut Civey führt derzeit eine Umfrage durch, ob sich die Leserschaft mehr Genderformen in der Literatur wünscht. (civey.com)

Quelle: VDS-Infobrief 29.05.2022