2019 wäre das bessere Jahr für die Veröffentlichung dieser Anthologie gewesen. Das Erscheinungsjahr von Orwells »1984« war 1949, es wären also siebzig Jahre gewesen. Und das Handlungsjahr 1984 wäre fünfunddreißig, nicht sechsunddreißig Jahre her gewesen. Trotzdem behaupten wir am Anfang des Buches, wie eine Widmung formuliert, 2020 sei ein guter Zeitpunkt für die Veröffentlichung.
Gut. 35, 36, 70, 71. Wir haben da was Nettes verspielt. Aus Zeitgründen, wie immer. Aber in dem Buch geht es auch nicht um nette Dinge, es finden sich keine netten Geschichten, es gibt keine Happy Ends (oder haben wir eines übersehen), aber doch immer noch ein Fünkchen Hoffnung. Denn es gilt, den Anfängen zu wehren – und das bezieht sich bei Weitem nicht nur und vor allem nicht auf Rechtspopulisten und Nazis, aber durchaus auf Formen von Faschismus, die wir teilweise noch gar nicht realisieren.
1984 ist real. Es war 1984 real, in dem Jahr, als alle Orwells Roman feierten. Es ist 2019 so real, wie es 2020 auch der Fall ist. 1984 ist immerdar – und wir sind immer gefordert, uns dagegen zu wehren.
»ZWEITAUSENDVIERUNDACHTZIG« ist Science-Fiction. Hoffentlich. Möglicherweise. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.