Nein, auch der Januar. Manchmal. Insbesondere in Fällen, wo es dringlich scheint. – Das im März 2016 erschienene »Grimm-Grimm-Männchen« war kein Erfolgsprodukt. Weniger aus verkaufstechnischer Sicht, als aus geschmacklicher. Soll heißen: Die Autorin war nicht begeistert. Der Verleger auch nicht.
Zu Beginn gab es Farbprobleme. Acrylbilder – Originale wohlgemerkt – lassen sich nicht so einfach scannen. Und bekanntermaßen sehen JPGs, TIFs und PDFs auf dem Bildschirm immer knackig aus – selbst auf weißestem Papier aber eben nicht mehr.
Das Format (etwa DIN A5 quer) war auch in Ordnung, aber die randabfallend gedruckten Bilder schmerzten die Autorin ob der technisch erzwungenen Bildverluste.
Dazu kam die Fehlentscheidung, das mit nur 36 Seiten recht schmale Hardcover mit Fadenbindung produzieren zu lassen. Der zusätzlich für die Bindung notwendige Klebstoff krabbelte durch die Löcher für die Fäden und erzeugte eine Art »Klebepunkte«, die natürlich die Farbe von den vollflächigen Bildern aufnahm. Die überall in Scharen auftretenden Brutalos, die Bücher nicht wie Bücher, sondern eher wie frisch gehacktes Holz für den Kamin behandeln, führten dann zu unschönen Erscheinungen der aufgebrochenen Buchseiten.
Man kann sagen: Die Erstausgabe war aus produktionstechnischer Sicht »ambitious, but rubbish«.
Die Lösung waren marginale Änderungen. Das Format wuchs genau um den weißen Rahmen, den die Bilder im Innenteil erhalten sollten und erhielten. Der Text – aufgrund Umfangs, Themas und Kürze deutlich als Vorlesebuch erkennbar – wurde ein wenig größer formatiert. Und am Ende kam dann eine »zweite, neu formatierte und größer angelegte Neuausgabe« heraus, die nicht nur subjektiv besser aussieht.
Das Titelbild hat sich ein wenig geändert – nicht nur, aber auch, um den Unterschied zur Erstausgabe zu verdeutlichen. Und leider hat sich auch der Preis ein wenig erhöht (um 2 Euro, um genau zu sein) – dafür ist das Buch aber nicht nur subjektiv besser anzuschauen, sondern liegt auch besser in der Hand. Nun hat es echtes Vorleseformat für die abendliche Gutenachtgeschichte – oder auch nur irgendwann zwischendurch.
Details zur Neuausgabe finden sich hier. Die Autorin besitzt wohl auch noch einige Exemplare der Erstausgabe – wenn dies für Sammler interessant ist. Wir leiten Wunschmails gerne weiter.