Schleheck, Regina, WENN DRACHEN SACHEN MACHEN

Regina Schleheck
WENN DRACHEN SACHEN MACHEN
und andere Märchengeschichten
Außer der Reihe 68
p.machinery, Winnert, Juli 2022, 176 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 95765 291 1 – EUR 13,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 812 8 – EUR 2,99 (DE)

Drachen, die menscheln, Menschen, die Drachen sind, intelligente Insekten, furiose Finken und unglückliche Undinen sind die Protagonisten der oft schrägen Schleheckschen Märchengeschichten. Die Autorin »weiß, was sie mit Worten erreichen kann, und setzt ihre Ideen routiniert um« (scifinet.org-Rezension).

Motive aus einer ganzen Palette klassischer und weniger bekannter Märchen werden in »Wenn Drachen Sachen machen« von Regina Schleheck angespielt. Der Band versammelt aber auch vollkommen originäre Erzählungen, die oft bittere Realität auf berührende Weise märchenhaft verpacken, etwa die eines »Sternenkinds« im Dritten Reich, einer minderjährigen Zwangsprostituierten oder den Nöten alleinerziehender Väter. Wirklich glücklich können solche Geschichten nicht ausgehen, aber die Autorin findet immer wieder überraschende Twists, die haarscharf an der Katastrophe vorbeischrammen und zu einem (schwarz)humorigen oder mindestens tröstlichen Ende führen. Die Texte stammen aus den letzten anderthalb Jahrzehnten, nicht wenige wurden ausgezeichnet, so das Märchen vom unglücklich verliebten Mond, in einem Band zum Grimm-Jahr erschienen, der den Deutschen Phantastik Preis errang.

Regina Schleheck, gebürtig in Wuppertal, in Köln aufgewachsen, lebt heute als hauptberufliche Oberstudienrätin, freiberufliche Autorin, Herausgeberin und Referentin sowie fünffache Mutter in Leverkusen. Seit 2002 veröffentlicht sie Kurzgeschichten, Erzählungen, Romane, Hörspiele und mehr, wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Glauser Preis in der Sparte Kurzkrimi, für den sie 2021 erneut nominiert war. Sie erhielt den Deutschen Phantastik Preis für das SciFi-Hörspiel »Mark Brandis – Bordbuch Delta VII« und als Mit-Autorin der Märchenbände »Wenn das die Grimms wüssten« sowie »Drachenstarker Feenzauber«, ihre Texte waren regelmäßig unter den Erstplatzierten der Corona-Magazine-Kurzgeschichtenwettbewerbe, und im Februar 2022 lieferte sie die PAN-Geschichte des Monats.

 

2 Gedanken zu „Schleheck, Regina, WENN DRACHEN SACHEN MACHEN“

  1. Auch Ralf »Searge« Pappers hat in seinem Lese- & Hörcafé das Buch besprochen:
    https://www.lese-und-hoercafe.de/buecher/fantasyphantastik/wenn-drachen-sachen-machen.html

    Sein Fazit:
    Regina Schlehecks Geschichten sind immer sehr gut lesbar und es kommt nie Langeweile auf. Nicht nur, weil es ein Band mit Kurzgeschichten ist, sondern weil der Schreibstil immer abwechslungsreich ist und es Spaß macht, auf den Seiten zu schmökern. Diesen Band nimmt man einfach gerne in die Hand. Die Schriftgröße hätte gerne ein Ticken größer sein können, aber das behindert den Lesefluss kaum. Außer, die Lesebrille funktioniert nicht mehr korrekt.
    Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und es hat Spaß gemacht, den Welten zu folgen, die die Autorin hier vor einem öffnet.

  2. Carsten Kuhr war wie immer schnell und hat auf https://www.phantastiknews.de/index.php/rezensionen/24036-regina-schleheck-wenn-drachen-sachen-machen-und-andere-maerchengeschichten-buch rezensiert. Zu Dokumentationszwecken hier der vollständige Text:

    Autor: Regina Schleheck
    Titel: Wenn Drachen Sachen machen und andere Märchengeschichten
    Originalausgabe
    Verlag p.machinery Juli 2022 – Reihe Außer der Reihe Band 68
    Paperback
    Titelillustration von Jörg Neidhardt
    173 Seiten, Euro 13,90
    ISBN 978-3-95765-291-1

    Nicht weniger als achtundzwanzig (28) Kurzgeschichten, die den Namen „Kurz“ nun endlich einmal auch verdient haben, erwarten die Leserin, respektive den Leser.

    Regina Schleheck hat ihren Titel ganz bewusst um den Begriff „Märchengeschichten“ erweitert. Es ist auffällig, dass die Art und Weise, wie sie uns ihre kurzen Preziosen kredenzt, an klassische Märchen erinnert.

    Zumeist gehen die Erzählungen nur über zwei, drei Seiten, was ausdrücklich nicht heissen soll, dass uns nicht etwas erwartet, das uns berührt.

    Berührt deshalb, weil die Autorin immer wieder Themen aufgreift, die sie beschäftigen, die ihr wichtig sind.

    Auffällig dabei, dass das Verlassen werden der (Ehe-)Frau in der Partnerschaft, das Zurückbleiben von Frau und Kind, wenn sich der Mann eine Jüngere, eine Attraktivere sucht, wiederholt thematisiert wird. Daneben unterhält Schleheck uns immer von Neuem auch durch phantasievolle Exkurse, wobei so manche der Beiträge ganz im Hier und Jetzt fußen, kein phantastischer Bezug erkennbar ist.

    Dabei haben viele Beiträge das Potential uns zu berühren, gerade die Schicksale, die die Verfasserin ins Zentrum der jeweiligen Handlung stellt rühren uns ob der nachvollziehbaren Verletzlichkeit der jeweiligen Protagonisten.

    So ist dies ein kleiner, dünner Band von Geschichten, die es wert sind, dass man sie nicht en block, sondern nach und nach goutiert und auf sich wirken lässt. Keine weltbewegenden Gefahren, keine dramatischen Kämpfe erwarten uns, sondern etwas, das wichtiger ist – persönliche,

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