Stricker, Tiny, HOTEL AMIR KABIR

Tiny Stricker
HOTEL AMIR KABIR
oder Die Wege der Hippies
Werkausgabe Tiny Stricker Band 13
Außer der Reihe 86
p.machinery, Winnert, Oktober 2023, 140 Seiten
Paperback: ISBN 978 3 95765 354 3 – EUR 14,90 (DE)
Hardcover: ISBN 978 3 95765 355 0 – EUR 25,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 750 3 – EUR 4,99 (DE)

Ein Hotel in Teheran in den Jahren 68/69 mit seinen Bewohnern bildet das innere Zentrum dieses Buchs. Das Hotel ist eine Zwischenstation auf dem »hippie trail«, ein Transit, und gleichzeitig ein Schnittpunkt von Ost und West und ein Sammelpunkt der Hoffnungen und Erwartungen, die die Reisenden in beide Richtungen in sich tragen. Der Protagonist ist ebenfalls auf der Indien-Route unterwegs, im Hotel in Teheran findet er Zuflucht, geht in der internationalen Gemeinschaft dort auf. Aber man nimmt auch an seinem Umherziehen teil, eigentlich erlebt man den ganzen »Trail« zusammen mit ihm. Denn das Buch ist nicht zuletzt ein Coming-of-Age-Roman, erzählt von einem, der ausbricht und seinen eigenen Weg sucht.

Tiny Stricker hat die Aufbruchstimmung Ende der Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre schon mehrfach dargestellt, in Werken wie »Ein Mercedes für Täbris«, »Unterwegs nach Essaouira« und »London, Pop und frühe Liebe«.

»Der Sound einer neuen Zeit« – Antje Weber, SZ

Titelbild von: Mike Wright

1 Gedanke zu „Stricker, Tiny, HOTEL AMIR KABIR“

  1. Fennek
    VINE-PRODUKTTESTER
    5,0 von 5 Sternen Authentischer Coming-of-age Hippie-Roadtrip!
    Rezension aus Deutschland vom 14. Dezember 2023

    Wenn Detailreichtum, der sich zu einem runden Gesamtbild fügt, absolut authentische Selbstwahrnehmung und Gespür für das innere Erleben beim Unterwegssein zusammenkommen, dann entsteht etwas ganz Besonderes – so wie dieses Buch!
    Mit dieser weiteren autobiografischen Coming-of-Age-Episode aus seinem Werkezyklus trifft Stricker erneut den Zeitgeist der späten 60er-Jahre perfekt. Er setzt virtuos das eher suchende, nicht zielgerichtete „Treibenlassen“ in der damaligen internationalen Hippie-Jugendszene in prägnante Sprache um. Der Verzicht auf strikte Chronologie seiner Reisen auf dem Trail Richtung Indien sowie die pointierten Beschreibungen seiner ständig wechselnden Begegnungen und Weggefährten lassen die Leser*innen nicht nur seinen eigenen Weg nachempfinden, sondern auch den größeren Rhythmus dieser faszinierenden Zeit miterleben, in der fast nichts geradlinig passiert, sondern vieles aus dem Moment und Zufall heraus. Und die berühmte kleine Herberge Amir Kabir in Teheran wird hierbei zu einem Fixpunkt und Sehnsuchtsort auf diesem legendären Roadtrip, auf den er uns neben Persien auch in die Türkei und Indien mitnimmt.
    Geschickt verwebt Stricker hierbei Rückblicke in das bürgerliches Umfeld vor seinem Aufbruch zu neuen Horizonten, auf den allgegenwärtigen Mief der 50er und 60er-Jahre und in seine Zwischenstationen bei der Bundeswehr und beim Studium mit dem ihn damals antreibenden Fernweh nach dem Orient, der Sinnsuche und Neuorientierung. Man fühlt mit, wie sich seine Persönlichkeit entwickelt, wie die Wurzeln für seinen späteren Lebensweg gelegt werden. Eine Suche, die immer aktuell bleibt, sich zu jener Hippiezeit aber besonders farbenfroh und exotisch gestaltete.
    Damit lässt dieses schöne Buch nicht nur die Augen jener strahlen, welche diese Zeit selbst erlebten (sei es so aktiv wie der Autor selbst, sei es eher beobachtend), sondern schenkt auch späteren Generationen ein Stück Zeitgeschichte zum Kennenlernen und Nachdenken.
    Absolut empfehlenswert!

    Quelle: https://www.amazon.de/product-reviews/395765355X/ref=acr_search_hist_5?

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