Beisswenger, Kai, Der verlorene Bruder

Kai Beisswenger
DER VERLORENE BRUDER
Action, Thriller, Mystery 5
p.machinery, Murnau, Mai 2015, 140 Seiten, Taschenbuch
ISBN 978 3 95765 030 6 – EUR 7,90 (DE)
E-Book: siehe unten

Kurz vor der Rente verwandelt sich der gewöhnliche Alltag des braven Angestellten Ernst Richter in einen Höllentrip. Plötzlich steht er im Mittelpunkt dunkler Mächte. Warum wird er gejagt, überwältigt und entführt? Weshalb soll er für ein unglaubliches Experiment missbraucht werden? Welches unfassbare Geheimnis ist mit ihm seit seiner Geburt verknüpft? Nach der fantastischen Reise durch eine Parallelwelt kommt Ernst Richter dem Rätsel auf die Spur.

Kai Beisswenger wurde 1961 in Seesen am Harz geboren und lebt heute im Kreis Heinsberg. Neben seiner Schreibtätigkeit arbeitet der Betriebswirt im internationalen Vertrieb – zurzeit in einem japanischen Unternehmen in Düsseldorf. Mit dem Schreiben begann er schon in der Schule. Aber erst die Erlebnisse einer einjährigen Weltreise weckten sein Interesse für Mythen, Wissenschaft und fantastische Erzählungen.
Diese Erfahrung verarbeitet er in seinen Werken. Aber nicht nur das. Seit Jahren beobachtet er Entwicklungen am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft, die unsere Welt nachhaltig verändern. Auch diese Erkenntnisse fließen in den Stoff seiner Werke. Im Mittelpunkt seiner Bücher steht die Beziehung moderner wissenschaftlicher Erkenntnis zu den ungelösten Mysterien unserer Kultur. Und das Produkt ist ein temporeicher und spannender Genremix aus Krimi, Science-Fiction, Fantasy und Mystery.

Das E-Book gibt es unter dem (ursprünglichen Roman-) Titel »Nichts ist besser als das Leben« hier: Nichts ist besser als das Leben.

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Kai Beisswenger, Der verlorene Bruder

2 Gedanken zu „Beisswenger, Kai, Der verlorene Bruder“

  1. Und noch eine Rezension, auch aus der Büchereule:

    (magali, Büchereule)
    Ernst Richter, 64 Jahre, gerät ausgerechnet an dem Tag, an dem er eher deprimiert an die bevorstehende Zeit des Rentnerdasein denkt, in eine Verfolgungsjagd, mit ihm als Opfer. Trotz beträchtlicher Geschicklichkeit kann er nicht verhindern, daß er verschleppt wird. Er kann auch nicht verhindern, daß er in ein Projekt hineingezogen wird, bei dem nicht klar ist, ob es Wahrheit, Traum oder Albtraum ist. Wessen Traum/Albtraum geträumt wird, ist genauso unsicher. Auf den Spuren eines längst verstorbenen Zwillingsbruders wandert Richter durch die Vergangenheit. Ob sich die Ereignisse abgespielt haben, ob nicht, ob es in dieser Welt war oder in einem Paralleluniversum, diese Fragen verwirren schnell nicht nur Richter, sondern auch die Leserin. Was ist wahr an dem, was Richter bzw. sein Bruder erleben und erlebt haben? Ernst Richter kämpft heftig darum, den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Der Boden allerdings hat so einige Fallgruben aufzuweisen.
    Die Geschichte ist eine sehr verwickelt gebaute und erzählte Abenteuergeschichte mit SciFi-Einschlag und Gedankenspiel zugleich. Man kann sie auch Anregung zum Spekulieren über unseren Blick auf uns und unser Verhältnis zum Leben nennen. Die wachsende Verunsicherung der Hauptfigur über die tatsächliche oder erfundene Vergangenheit, Lebensläufe und ihre Variablen und immer wieder die Frage nach dem tatsächlichen Vorhandensein von Parallelwelten werden beim Lesen nicht nur spürbar, sondern wirken auch ansteckend. Man erwischt sich schnell selbst beim Grübeln.
    Man taucht ein etwa in die BRD der Nachkriegsjahre und in die letzten Jahre des Dritten Reichs, aber auch in zukünftige Zeiten. Vor allem die historischen Jahre sind mit originellen Details illustriert, da wurden ausgetretene Pfade auch mal verlassen. Zugleich wird mit Versatzstücken zur deutschen Geschichte gearbeitet. Da aber immer die Frage im Raum steht, was hier tatsächlich Geschehenes, was Erfundenes, was Film, was hier, was in Paralleluniversen geschieht, werden auch die Versatzstücke gleich wieder als solche entlarvt. In dieser Geschichte ist erst einmal nichts sicher.
    Es dauert seine Zeit, bis Ernst Richter in dem Gewebe von Wahrheit, Fantasie, Traumata und Wunschträumen den eigentlichen Faden entdeckt. Wohin der führt, wird erst ganz am Schluß klar.
    An einen Protagonisten über sechzig muß man sich erst gewöhnen, viele Figuren sind überzeichnet, nicht wenige Situationen auch, aber aufs Ganze gesehen trägt das hübsch zur Verwirrung beim Lesen bei. Die Geschichte ist nicht nur eine Spekulation über das klassische Thema Parallelwelten, zu dem allerdings nichts grundsätzlich Neues hinzugefügt wird, es ist auch eine Spekulation über zukünftige Entwicklungen im Bereich Buch, Film, Unterhaltung. Dazu gibt es ein paar interessante Überlegungen.
    Wer sich gern auf Gedankenspiele einläßt und auch Manipulationen von Seiten des Autors dabei hinnimmt, der wird mit dieser Geschichte nicht nur vergnügliche, sondern anregende Stunden verbringen.

  2. Eine Rezension in der Büchereule:

    (Voltaire, Büchereule)
    Vorausgeschickt sei dies: Es ist an der Zeit, dass der Autor Kai Beisswenger endlich einem größerem Leserkreis bekanntgemacht wird. Seine Bücher haben ganz sicher sehr viele Leserinnen und Leser verdient.
    Dieses Buch ist mehr als Science Fiction – vielmehr als ein Mystery-Thriller. Eine hochinteressante Idee wird beeindruckend umgesetzt. Und als Leser bekommt man eine Menge Stoff zum Nachdenken, das Gelesene auf sich wirken zu lassen.
    Auch wenn vieles sicher nur Spekulation ist, wenn vieles der Phantasie des Autors entspringt, so wird das trotzdem so präsentiert, das man sich als Leser denkt: „Na, möglich wäre es schon.“. Und der Autor macht mit diesem Buch auch deutlich: Alles hängt mit allem zusammen.
    Kai Beisswenger schreibt kühl, sachorientiert und schafft es sich auf das Wesentliche zu beschränken. Blumige Ausschmückungen oder Abschweifungen in Sphären die niemand interessieren, sind nicht sein Ding. Und so bekommt der Leser eine sehr kompakte Geschichte präsentiert, eine Geschichte die einen sehr schnell packt und die wirklich gut unterhält. Geschrieben von einem Autor der auch bereit ist, bekannte Denkmuster beiseite zu schieben und andere Wege zu gehen.
    Fazit: Eine sehr lesenswerte Geschichte, eine Geschichte mit sehr interessanten Überlegungen und Gedankengängen. 9 Eulenpunkte für einen ganz gewiss nicht alltäglichen Roman.

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