Thomas Franke lädt ein

Ja, werte Leserinnen und Leser,

der Sommer warf sich übers Land / ein fettes Tief in jeder Hand (ich liebe den Ausdruck „fett“, seit ich im FakeNews-Sender 1live anhören durfte, daß beim Festival „Parrokaville“ ein paar „fette Diedschäis auflegen“ würden…), aber die Kultura Toitschelandes ist trotz der Übeschüttung Kölns mit Himmelswasser und des dadurch erfolgten Untergangs einiger Kölnischen Lokäischens noch nicht abgesoffen. Zum Ärger unserer GroßKotzigen Politecken und -kanten, die ja hoffen, das Wahlvolk vermittels des Feinstaubes, den uns die getjuhnten Dieselmotoren aufbereiten, zu dezimieren – wohl wissend, daß CDU-Wähler den längeren Atem haben. Ich werde zwar von Woche zu Woche kurzatmiger, den Rest meines noch einsetzbaren Lungenvolumens setze ich jedoch gerne ein, um am Freitag, den 04. August, ab 20.00 Uhr, in der Buchhandlung Böttger über meine Freundschaft mit dem Schriftsteller und Wissenschaftler Herbert W. Franke zu schwadronieren, die im Verlag p.machinery Band für Band erscheinende, von mir buchgestaltete Herbert-W.-Franke-Science-Fiction-Werkausgabe zu präsentieren und einige seiner Erzählungen zum besten zu geben, franke und frei flatternd unter dem Titel, dessen Idee ich gestohlen habe:

Träumen Wissenschaftler von kybernetischen Schmetterlingen?
Über den Physiker, Höhlenforscher und Science-Fiction-Schriftsteller Herbert W. Franke
(Erlebnisberichte und Lesung des Schauspielers und Maler/Grafiker/Buchgestalters Thomas Franke in der Veranstaltungsreihe „Phantastischer August“, am Freitag, den 04. August 2017, ab 20.00 Uhr,
in der Buchhandlung Böttger,
Thomas-Mann-Straße 41 / 53111 Bonn / Tel.: 0228-3502719)

Am 14. Mai dieses Jahres beging er seinen neunzigsten Geburtstag, der zumindest im Westen Deutschlands prominenteste und am meisten geehrte Schriftsteller deutschsprachiger Science-Fiction, promovierter Physiker, Computergrafik-Experimentator, Erforscher vieler von Menschen ungesehener Tiefen, in denen sich uns unbekannte Welten verbergen: von Höhlen, die Eingeweide der Erde. Anläßlich dieses runden Geburtstags und natürlich auch, um diesen Großmeister des literarischen Genres, der 1980 zum Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland gewählt wurde, nachdem ihm schon viele bedeutende Auszeichnungen zuteil geworden waren, gebührend zu ehren, begannen Dr. Hans Esselborn und Ulrich Blode im Jahr 2014 mit der Edition einer vorerst auf dreißig Bände ausgelegten, über mehrere Jahre erscheinenden wohlfeilen Gesamtausgabe des Science-Fiction-Werkes dieses erstaunlich vielseitigen und fleißig nicht nur Science-Fiction schreibenden, kreativ tätigen Wissenschaftlers Herbert W. Franke, welcher sich der Verlag „p.machinery“ annahm (https://www.pmachinery.de/unsere-bucher/androsf-die-werkausgabe-herbert-w-franke). Zur grafischen Gestaltung der Werkausgabe ließ sich, dem Wunsch des zwar seit vielen Jahren mit ihm befreundeten, jedoch trotz der Namensgleichheit nicht mit ihm verwandten Autors nur zu gerne folgend, der in Bonn lebende, ebenfalls oft für seine künstlerische Arbeit ausgezeichnete Maler und Grafiker Thomas Franke, also ich mich bewegen, der ich schon seine Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts von DDR-Verlagen edierten Erzählungen und Romane sowie einige der in der „Phantastischen Bibliothek“ des „Suhrkamp Verlags“ erschienenen Bände gestaltet und illustriert hatte. Mittlerweile liegen in der Science-Fiction-Werkausgabe neun Bände, – eigentlich zehn Bände vor, denn für „Der Kristallplanet“, im Untertitel „Autobiografische Texte und Science-Fiction-Werke“ vermeldend, trugen die Herausgeber gemeinsam mit dem Schriftsteller derart viel Material zusammen, daß der Verlag „p.machinery“ es in zwei Büchern unterbringen mußte.

Des Schriftstellers Herbert W. Franke literarischer Sprachduktus ist an der Wissenschaft orientiert: klar, sachlich und oft minimalistisch. Schon 1960 – viele Jahre vor der Digitalisierung unserer Welt – schrieb er über virtuelle Welten, Vorgänge und Personen, die gesichtslos bleiben und wie Avatare aus Computerspielen nur über vage Charaktere verfügen, denn sein zentrales, in beinahe allen Werken wiederkehrendes Thema ist die Manipulation des Menschen durch Drogen, Techniken psychologischer Beeinflussung oder den Einsatz wissenschaftlich-technischer Entwicklungen, wie das derzeit beispielsweise die Computertechnik ermöglicht. Aus letzterem folgt die philosophische Frage nach dem Wesen der Realität, die sich hochaktuell just in der gegenwärtigen Zeit dringlicher denn je stellt.

Ich werde am Freitag, den 04. August 2017, ab 20.00 Uhr, im Rahmen der Lesungenreihe „Phantastischer August“ diese Werkausgabe, die sowohl in einer Softcover-Version als auch in limitierter Hardcover-Sammlerausgabe erhältlich ist, in der Bonner Buchhandlung Böttger vorstellen. Und da ich erfreulicherweise und zu meinem großen Glück im zweiten Beruf Schauspieler bin und über viele Erfahrungen mit dem lockeren Vortrag von Literatur verfüge, berichte ich davon, wie ich Herbert W. Franke kennenlernte, trage Auszüge vor aus autobiografischem Material über den Menschen Herbert W. Franke und lese einige seiner Erzählungen aus dem das erste Mal 1960 im Goldmann-Verlag erschienenen Debüt-Band mit dem Titel „Der grüne Komet“, in welchem Kürzestgeschichten zusammengetragen wurden, oft nur zwei, drei Seiten lang, sowie aus dem 1972 erstmals erschienenen Erzählungenband „Einsteins Erben“.

Die Einladung zur Teilnahme an diesem Veranstaltungsabend sei hiermit ausgesprochen und an dieser Stelle darauf verwiesen, daß im Monat August noch weitere Lesungsabende unter dem Thema „Phantastischer August“, die Andreas Fieberg dankenswerterweise organisierte, in der Buchhandlung Böttger stattfinden, die die Interessenten und Interessentinnen unter diesem Link einsehen können: https://buchhandlung-boettger.de/